"Freitode" in der JVA Ravensburg (BaWü) - GG/BO fordert Aufklärung

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Die Kette von Suiziden reißt in bundesdeutschen Haftanstalten nicht ab. Nun werden zwei tote Gefangene aus der Ravensburger JVA gemeldet. Die offizielle Statistik weist für Haftanstalten in Baden-Württemberg bislang acht Selbsttötungen im Jahre 2016 aus. In der Regel sind diese vermeidbaren Tode auf eine mangelnde medizinische Versorgung und eine unterlassene Hilfeleistung zurückzuführen.

 

Nur über einen öffentlichen Druck können die miserablen Haftbedingungen thematisiert und letztlich abgestellt werden. Aus Sicht der GG/BO kann nicht folgenlos zur Tagesordnung übergegangen werden. "Die vor einigen Monaten vom Justizministerium Baden-Württembergs eingesetzte ´Expertenkommission´ hat augenscheinlich komplett versagt," beklagt GG/BO-Sprecher, Oliver Rast.


In der hiesigen JVA hat die GG/BO einige Dutzend Mitglieder. Die GG/BO wird im Rahmen ihrer Möglichkeit darauf hinwirken, dass der "Tod unter staatlicher Aufsicht" nicht nur breiter diskutiert, sondern skandalisiert wird. "Es zeigt sich zum wiederholten Male, dass Gefängnisse als Verwahranstalt für die inhaftierten Menschen ein wahrhaft lebensgefährlicher Ort sind - und in der Konsequenz abgeschafft gehören," so Rast abschließend.

 

 

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