Richter verlässt Landeszentrale

Erstveröffentlicht: 
24.08.2016

Der Direktor der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung gibt einem Medienbericht zufolge sein Amt auf. Er soll bereits eine neue Funktion an anderer Stelle haben.

 

Dresden. Frank Richter verlässt offenbar die Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung. Das berichtet die Dresdner Neuesten Nachrichten (DNN). Ein Sprecher der Behörde wollte dies gegenüber sz-online weder bestätigen noch dementieren. Der Direktor der Landeszentrale äußere sich derzeit nicht zu dem Bericht, sagte Thomas Platz.

 

Die DNN schreibt, dass Frank Richter am Ende des Jahres eine Funktion bei der Stiftung Frauenkirche übernehmen werde. Genaueres wolle der Stiftungsrat demnächst bekannt geben. Die Pressesprecherin der Stiftung Frauenkirche wollte diesen Sachverhalt auf Anfrage von sz-online nicht kommentieren.

 

Frank Richter leitete die Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung seit 2009. Einen Namen machte er sich als Moderator rund um die Neonazi-Aufmärsche am 13. Februar 2011 und 2012. Mit Aufkommen der Pegida-Bewegung versuchte der studierte Theologe zwischen Anhängern und Gegnern zu vermitteln. Dabei gab es neben Lob auch teilweise heftige Kritik. Umstritten war vor allem seine Entscheidung, im Januar 2015 die Landeszentrale für eine Pressekonferenz von Pegida zu öffnen. SPD, Linke und Grüne forderten seinen Rücktritt. Inzwischen vertritt Richter die Meinung, dass mit Teilen von Pegida kein Dialog möglich ist. „Da wird gehetzt, da wird Stimmung gemacht“, zitiert ihn die DNN. Und er könne nicht ausschließen, dass dadurch Anhänger Gewalt ausüben. (szo)