Neue Vorwürfe zu Brandanschlag

Erstveröffentlicht: 
10.08.2016

Ein Bericht von Amnesty International löst Spekulationen zum Feuer letzten Sommer in der Rauhentalstraße aus.

 

Berlin/Meißen. Das August-Journal der Menschenrechtsor-ganisation Amnesty International enthält einen ausführlichen Bericht zum Brandanschlag Ende Juni 2015 auf eine künftige Asylunterkunft in der Meißner Rauhentalstraße. Der Artikel ist überschrieben mit der Zeile „Anatomie eines Anschlags“. Verfasst hat ihn der Autor und Journalist Olaf Sundermeyer. Er war auch maßgeblich an der im Oktober 2015 ausgestrahlten ARD-Reportage „Dunkles Deutschland“ beteiligt. Neben bekannten Fakten und Bildern nährt der Amnesty-Artikel neue Spekulationen. Sie betreffen einzelne Mitglieder der Feuerwehr und die in der künftigen Asyl-Unterkunft tätigen Mitarbeiter einer Möbelfirma. Dem Bericht zufolge sollen zwei Feuerwehrmänner und Angestellte der Möbelfirma an einer Demonstration der rechtsradikalen Initiative Heimatschutz im Vorfeld des Brandanschlages teilgenommen haben.

 

Im Anschluss an die fremdenfeindliche Kundgebung in Meißen hätten die Feuerwehrleute zudem eine Spritztour zur künftigen Asylunterkunft unternommen. Eine Quelle für diese Angaben wird in dem im Internet nachlesbaren Amnesty-Bericht nicht genannt. Dem SZ-Beobachter beim Gerichtsverfahren gegen die Brandstifter vom Rauhental zufolge war beim Prozess nicht die Rede von einem möglichen rechtsradikalen Hintergrund bei einzelnen Feuerwehrleuten oder Mitarbeitern der Möbelfirma, die das Asyl-Quartier noch vor dem Brand ausgestattet hatte.