Soziale Kampfbaustelle 15.-22.08. in Leipzig/Lindenau

Aufbauen!

Wir posten hier den Aufruf für die Soziale Kampfbaustelle im August in Leipzig in Deutsch und Englisch. Wir haben den Namen Soziale Kampfbaustelle vom gleichnamigen Aktionscamp in Köln übernommen, auf das wir uns beziehen wollen. http://www.die-keas.org/node/601 Wir fanden die Idee aus Köln sehr anregend und haben manches davon übernommen und wollen nun in Leipzig eine weitere Baustelle aufbauen. Kommt vorbei und grabt mit uns die Verhältnisse um, um eine bessere Gesellschaft aufzubauen!

 

We post here the call for the Social Struggle Construction Site which will take place in August in Leipzig in German and English. We took the name Social Struggle Construction Site from the same named Actioncamp in Cologne, which we want to refer to. http://www.die-keas.org/node/601 We found the idea of this project quiet inspiring and we borrowed some of it. Now we want to build up a further Construction Site in Leipzig. Come around and dig up the conditions with us, for building up a better society!

 

Contact: baustelle_leipzig@riseup.net

 

Web: aufbauen.blogsport.eu

 

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Abreißen. Umgraben. Aufbauen. Soziale Kampfbaustelle im Leipziger Westen 15. – 22.08.16 in Lindenau/Plagwitz

 

Das Viertel soll nicht schöner werden, sondern widerständiger.

 

Auf dem Camp der Sozialen Kampfbaustelle wollen wir uns als Betroffene von Ausgrenzung, Ausbeutung und Verdrängung organisieren. Auf dem Camp wird es Diskussionen, Ideenaustausch, Vernetzung, gemeinsame Aktionen, kollektive Widerstandsstrategien, ’ne Küche für Alle und Campingmöglichkeiten geben. Unser Ziel ist es, gemeinsam gegen unsere Unterdrückung zu kämpfen und sie langfristig abzuschaffen. Das Camp ist erst der Anfang.

 

Lindenau und Plagwitz verändern sich in atemberaubendem Tempo. Mieten und Preise steigen, arme Menschen werden verdrängt, andere Menschen rausgeworfen, Mieter*innen aus ihren Wohnungen geekelt. Und das alles nur um noch mehr Geld zu machen. Um die Menschen und ihre Bedürfnisse geht es dabei nicht. Um den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen, braucht es Solidarität, gegenseitigen Respekt und gemeinsamen Widerstand gegen die alltäglichen kapitalistischen Zumutungen. Solidarität und Respekt entstehen erst, wenn Nachbar*innen sich kennenlernen und sich als Gleiche verstehen. Widerstand entsteht erst, wenn wir unsere Nachbar*innen nicht als Konkurrenten*innen wahrnehmen, sondern gemeinsame Interessen erkennen und gemeinsam handeln. Die Soziale Kampfbaustelle ist ein soziales Experiment. Wir wollen näher zusammenrücken und neue Formen der Zwischenmenschlichkeit ausprobieren. Wir wollen uns aufeinander verlassen und uns vertrauen können. Dafür müssen wir als Erstes die Vereinsamung und Vereinzelung durchbrechen. Unser Widerstand muss dort beginnen, wo wir leben, hier im Kiez. Er beginnt bei uns und unseren eigenen Problemen. Wir wollen gemeinschaftlich zusammenarbeiten, solidarisch im Alltag miteinander sein und uns gegenseitig helfen, die alltäglichen Bedürfnisse zu erfüllen. Dazu wollen wir über unsere eigenen Bedürfnisse und Probleme bei der Arbeit oder in der Mietwohnung, bei der Erziehung unserer Kinder und in unserer Freizeit reden. Wir haben alle Stress bei der Arbeit, beim Amt, zu Hause, mit den Vermieter*innen und Chefs. Wir können aber auch gemeinsam etwas dagegen tun und müssen nicht allein damit klar kommen. Um dies dauerhaft zu schaffen, müssen wir Wege aus dem Kapitalismus suchen und sie umsetzen. Wir wollen Strukturen schaffen und Verhaltensweisen erlernen, die es uns ermöglichen, widerständig und revolutionär zu handeln. Dafür müssen alle mitbestimmen dürfen. Dafür sollen Alle an allem teilhaben können. Dafür müssen wir die herrschenden Eigentumsverhältnisse auflösen. Es braucht Freiheit und Fülle für Alle statt privatem Reichtum von Wenigen. Wir brauchen keine Vormundschaften, keine Überwacher und Verwalter. Wir wollen keine Herrscher und keine Anführer. Niemand soll aufgrund seiner*ihrer Herkunft, Alters oder Geschlechts etc. ausgeschlossen oder diskriminiert werden. Wer andere ausschließen oder ihnen schaden will, hat auf dem Camp nichts zu suchen. Hiermit sind Sie/bist Du herzlich eingeladen an der ersten Sozialen Kampfbaustelle in Leipzig teilzunehmen. Übersetzungen: Wir versuchen auf dem Camp Übersetzungen in einige Sprache zu organisieren. Hilf uns gerne dabei und bring wenn du kannst jemanden zum Übersetzen mit.

 

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Call English

 

Demolish. Dig up. Build up.

 

Social Struggle Construction Site in the West of Leipzig (Lindenau/Plagwitz) (15. – 22.08.16)

 

With the SSCS the neighborhood shall not become more beautiful but more resilient and rebellious!

 

At the Camp of the Social Struggle Construction Site (SSCS) we want to organize ourselves as subjects affected by segregation, exploitation and gentrification. The Camp will have discussions, exchange of experiences, networking, joint actions, setup of solidary structures and collective resistance strategies. It is our goal to fight together against our oppression and in the long run abolish it. The Camp is just the beginning.

 

Lindenau and Plagwitz are changing in a breathtaking speed. Rents and prices are going up, poor people are displaced, other people are thrown out, tenants are frozen out of their places. Just to make more money. This is not about humans and their needs. To put the human and his*her needs in the center, solidarity is needed, mutual respect and collective resistance against the everyday terrors of capitalism. Solidarity and respect emerge when neighbors get to know each other and understand themselves mutually as equals. Resistance emerges when we stop perceiving our neighbors as rivals, when we identify common interests and start acting together. The SCSS is a social experiment. We want to get closer to each other and experiment with new forms of being together. We want to rely on each other and trust each other. Therefore, first of all, we need to break the isolation and loneliness. Our resistance has to start, where we live, here in Lindenau and Plagwitz. Resistance starts with us and our own problems. We want to work collectively, we want to be solidary in our everyday lifes and help each other to fulfill our needs. Therefore we want to talk about our needs and problems at work or with the rented apartement, with the raising of our children and in our spare time. We all have trouble with work, at the Jobcenter, at home, with the landlords and bosses. But we can act together against that. We are not alone with these problems. To do this in the long term, we need to find ways out of capitalism and realize them. We want to create structures and learn behaviours, which enable us to resist and revolutionize. Therefore everybody has to have a say and the right to participate. Therefore everybody shall have part in everything. Therefore we must destroy the ruling property relations. We need freedom and wealth for everyone, instead of private wealth of some. We do not need paternalism, nor watchmen or administrator. We don’t want rulers or leaders. Nobody shall be excluded or discriminated against on grounds of origin, age, gender etc.. Other people who want to exclude or harm anyone, are not welcome at the Camp of the SCSS. You are invited to join and take part the first Social Struggle Construction Site in Leipzig. We try to organise translations into several languages. Please help and bring somebody who is able to translate.