Legida will auch am Samstag in Leipzig protestieren – Drohung im Netz

Erstveröffentlicht: 
07.07.2016

Die Legida-Parolen vom Montag sind kaum verhallt, da kündigt die fremden- und islamfeindliche Gruppe bereits die Nächste Demo an. Am kommenden Samstag wollen die Rechtspopulisten durch die Leipziger City ziehen.

 

Leipzig. Die fremden- und islamfeindliche Initiative Legida hat angekündigt, am kommenden Samstagnachmittag durch die Leipziger Innenstadt demonstrieren zu wollen. Beginn der Auftaktkundgebung ist den Angaben zufolge auf dem Thomaskirchhof. Anschließend soll es auf einer noch unbekannten Route durch die City gehen. Wie die Stadtverwaltung gegenüber LVZ.de mitteilte, liege eine entsprechende Versammlungsanzeige vor. Ein möglicher Auflagenbescheid sei aber noch nicht erlassen worden.

 

Als Anlass für den Protestmarsch wird die Attacke auf einen Legida-Teilnehmer im Böhlener Ortsteil Großdeuben in der Nacht zum Dienstag genommen. In Stellungnahmen, die auf Facebook veröffentlicht wurden, geben die Legida-Organisatoren vor allem dem sächsischen Grünen-Vorstand Jürgen Kasek eine Mitschuld am Überfall. Seither sieht sich der Politiker extremen Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt. Kasek hat laut eigener Angaben unter anderem Anzeige gegen Legida gestellt. Per einstweiliger Verfügung will er auch die Behauptung stoppen, er habe den Überfall in Auftrag gegeben.

 

Die Legida-Veranstaltung am kommenden Samstag steht unter dem Titel „Wir gegen Gewalt“, heißt es. Parallel zur Ankündigung werden von Usern im Netz mit Verweis auf aktuelle Legida-Statements allerdings auch gewalttätige Aktionen angekündigt. So hieß es beispielsweise am Mittwochnachmittag auf Twitter auch: „#kasek #nagel #antifa kriegen die rechnung dafür. #connewitz wird brennen. #legida #nolegida #totderantifa“. (Anmerk. der Redaktion: Fehler im Original)

 

Zuletzt hatten die Legida-Organisatoren am vergangenen Montag zu einem Protest-Marsch durch Leipzig geladen. Der Aufforderung waren etwa 300 bis 360 Anhänger gefolgt. Auf Seiten der Gegendemonstranten waren es den Angaben zufolge insgesamt etwa 600 Menschen. Während der Kundgebungen und der Demonstrationszüge blieb es abgesehen von gegenseitigen Beschimpfungen friedlich, so die Polizei im Nachhinein.