Nach Randalen in Bern: Sicherheitsdirektor fordert Eingreifen des Bundes

Erstveröffentlicht: 
23.05.2016

In der Nacht auf Sonntag ist es in Bern anlässlich eines unangemeldeten Umzugs zu Ausschreitungen gekommen. Der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause spricht von einem schweizweiten Phänomen und fordert ein Eingreifen des Bundes.

 

(sda) «Es handelte sich um organisierte, gewaltextremistische Kriminelle», sagte Nause gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Zum wiederholten Mal hätten Demonstranten mit «ungeahnter Brutalität» agiert und neben Polizisten auch Feuerwehrleute angegriffen.
Keine Berner Problematik

Nause betonte auch, dass es sich keineswegs um ein «Berner Phänomen» handle. «In letzter Zeit gab es ähnliche Vorfälle in Zürich und Basel.» Er sei deshalb der Meinung, dass sich der Bund «und insbesondere der Bundesnachrichtendienst» dieser Problematik annehmen müsse.

Zudem seien die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, dass die Polizei von sämtlichen adäquaten Fahndungsinstrumenten Gebrauch machen könne. «Momentan sind etwa die Hürden für Telefonüberwachungen zu hoch.»
Hohe Gewaltbereitschaft

Die Ausschreitungen geschahen im Anschluss an eine illegale Party auf dem sogenannten Warmbächli-Areal. Nach Mitternacht setzte sich ein Umzug mit mehreren Hundert Teilnehmern in Richtung Innenstadt in Bewegung. Dabei kam es zu Sprayereien und weiteren Sachbeschädigungen.

Laut einer Mitteilung der Polizei wurden Einsatzkräfte von Blaulichtorganisationen, welche sich dem Umzug näherten, «unvermittelt und mit hoher Gewaltbereitschaft» angegriffen.