Wenig Zulauf bei AfD in Erfurt

Erstveröffentlicht: 
18.05.2016

An der ersten AfD-Kundgebung in Erfurt seit einem Vierteljahr haben deutlich weniger Menschen teilgenommen als erwartet. Die Polizei sprach zunächst von 500 Demonstranten, die zum Domplatz gekommen waren. Später erhöhte sie ihre Schätzung auf 700. Bei der letzten AfD-Kundgebung an gleicher Stelle Ende Februar waren es noch rund 2.500 AfD-Anhänger gewesen.

 

Die AfD hatte den geplanten Moscheebau in Erfurt zum Thema ihrer Kundgebung gemacht und diese unter das Motto "Unsere Nation, unsere Kultur, unsere Entscheidung!" gestellt. AfD-Fraktionschef Höcke erklärte, er sei in Sorge, dass am Erfurter Dom künftig der Halbmond als Symbol des Islam zu sehen sein werde. Der Islam habe eine Heimat, die heiße aber nicht Erfurt und nicht Deutschland. Im Vorfeld hatte er den Moschee Bau als mutmaßlichen Teil eines langfristigen Landnahmeprojektes bezeichnet. Als Gastredner trat Siegfried Däbritz von der islamfeindlichen Pegida-Bewegung aus Dresden auf. Er kündigte eine "Aufklärungskampagne" an, "um den Bau zu verhindern".

An einer Gegendemonstration haben rund 200 Menschen teilgenommen. Sie zogen mit Plakaten und Transparenten vom Anger zum Domplatz. Polizeisprecher Dominique Schuh sagte MDR THÜRINGEN nach der Kundgebung, es habe keine größeren Vorkommnisse gegeben.