Linksradikale bekennen sich zu Anschlag auf Karnevals-Wagen

Erstveröffentlicht: 
17.05.2016

Ein Polizei-Lkw, der von Schülern geschmückt werden sollte, war abgebrannt. Nun ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht.

 

Für die Schüler der Neuköllner Röntgen-Schule war es ein Schock. Als sie am vergangenen Donnerstag auf ihren Schulhof kamen, fanden sie den von ihnen gestalteten Wagen für den "Karneval der Kulturen" völlig zerstört vor. Auf den Lkw, den sie sich von der Berliner Polizei geliehen hatten, war ein Brandanschlag verübt worden. Nun hat sich der mutmaßliche Täter gemeldet.

Auf dem linken Internetportal indymedia.org wurde ein Bekennerschreiben veröffentlicht, in dem der anonyme Urheber behauptet, für den Brandanschlag auf das Polizeiauto in der Nacht zum 11. Mai verantwortlich zu sein. "In Solidarität mit den mehr als 600 Kameraden, die die Brenner-Grenze angegriffen haben, wollen wir ein Zeichen der Solidarität senden", heißt es. Und weiter: "Darum haben wir einen Lkw der Polizei in der deutschen Hauptstadt (...) in Brand gesteckt."

In dem acht Absätze langen Text werden anschließend zahlreiche Gründe für die Tat vorgebracht - unter anderem das Vorgehen Europas in der Flüchtlingskrise und der Aufschwung rechtskonservativer Parteien in Deutschland.

Der Brandanschlag war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verübt worden. Anwohner hatten gegen 2.40 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Der stellvertretende Schulleiter der Röntgen-Schule, Heinz Haberland, hatte der Berliner Morgenpost gesagt, dass ihm beim Anblick des zerstörten Fahrzeugs die Tränen gekommen seien. "Der Wagen ist regelrecht hingerichtet worden." Keines der bemalten Holzteile sei mehr dran gewesen.

Die Berliner Polizei schrieb später auf Facebook, dass man es nicht zulasse, "dass Euch die Brandstifter die Vorfreude auf den KdK nehmen." Darum habe man Ersatz für das Fahrzeug organisiert.