Haft für Brandstifter vom Löbauer Asylbewerberheim

Erstveröffentlicht: 
09.05.2016

Wegen eines Anschlags mit selbstgebastelten Molotowcocktails auf ein Asylbewerberheim in Löbau müssen zwei Männer hinter Gitter. Das Amtsgericht Görlitz sprach sie am Montag der versuchten schweren Brandstiftung schuldig.

 

Nach einem umfassenden Geständnis wurde ein 26-jähriger Angeklagter zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Sein 31-jähriger Komplize muss für zwei Jahre und zwei Monate in Haft. Das Verfahren am Jugendschöffengericht gegen einen 16 Jahre alten dritten Angeklagten wurde aufgrund der Erkrankung seines Verteidigers verschoben.  

 

Das war kein dummer Jungenstreich. Wir alle wissen von der Gefährlichkeit solcher Aktionen.

Staatsanwältin Irene Schott

 

Schon zu Beginn der Verhandlung hatten die mehrfach Vorbestraften aus Löbau und Umgebung zugegeben, dass sie am Abend des 18. Februars selbstgebastelte Molotowcocktails mit Dieselkraftstoff gegen das Fenster der Küche und gegen die Eingangstür des Flüchtlingsheimes geworfen hatten. In der Unterkunft lebten damals 250 Menschen. 

 

"Wir wollten Angst machen"


Der Tat ging eine Rangelei in der Löbauer Innenstadt voraus, bei der die Beschuldigten zwei Ausländer beleidigten. Anschließend habe sich die Wut weiter hochgeschaukelt, gaben die Angeklagten im Gerichtssaal zu Protokoll. Bei reichlich Alkohol hätten sie einen Racheplan geschmiedet. "Wir wollten Angst machen, aber haben nicht über die Konsequenzen nachgedacht", sagte der 26-Jährige in seinem Geständnis. Er sei zu einer Tankstelle gegangen, um dort vier Flaschen mit Kraftstoff abzufüllen.

Zwei Beschuldigte wurden noch in der Tatnacht festgenommen, der dritte Angeklagte einen Tag später. Die Verteidiger äußerten sich noch nicht, ob sie gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen werden.