Unbekannte zünden Auto eines Aktivisten der rechten Szene an

Faschoauto in Reckershausen
Erstveröffentlicht: 
06.05.2016

Reckershausen/Göttingen. Erneut ist ein Auto eines Aktivisten der rechten Szene in Südniedersachsen in Flammen aufgegangen. Nach Angaben der Polizei war der BMW in der Nacht zu Donnerstag auf einer Grundstückszufahrt in Reckershausen bei Friedland in Brand geraten.


Der Wagen gehört einem Versicherungsmakler, der in den vergangenen Monaten bei zahlreichen Kundgebungen vom so genannten „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ als Redner aufgetreten war. Seine Ehefrau sei gegen 1.30 Uhr durch ein Geräusch wach geworden und habe dann das brennende Auto entdeckt, teilte am Freitag ein Polizeisprecher mit.

Der Pkw-Besitzer habe den Sachschaden mit 50.000 Euro angegeben. Die genaue Brandursache sei noch unklar. Die Polizei führe ihre Ermittlungen in alle Richtungen.

Mitte Februar hatten Unbekannte einen Pkw eines Burschenschafters in Göttingen in Brand gesetzt. Dieser hatte mehrfach als Anmelder der Kundgebungen agiert, an denen wiederholt auch NPD-Funktionäre und andere Neonazis teilnehmen.

Zuvor hatte es bereits eine Reihe anderer Anschläge gegeben. Im Januar demolierten mehrere Personen den Pkw des Göttinger Vorsitzenden der AFD-Nachwuchsorganisation „Junge Alternative“. 2015 gab es zwei weitere Brandanschläge auf Autos in Northeim und Einbeck. In beiden Fällen fanden sich Farbschmierereien, die auf einen politischen Hintergrund hindeuteten.

Brandanschlag

Vor knapp drei Wochen wurden durch einen weiteren Brandanschlag in Göttingen sogar Menschenleben gefährdet. Unbekannte hatten nachts auf dem Grundstück einer Studentenverbindung einen Geräteschuppen in Brand gesetzt. Die Polizei vermutet, dass der Brandanschlag Teil der Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der linken Szene und der Burschenschaften ist. Da die Tat vermutlich einen politischen Hintergrund hat, führt das für den Staatsschutz zuständige vierte Fachkommissariat die Ermittlungen.