Stahlknecht fordert Karten statt Bargeld für Flüchtlinge

Erstveröffentlicht: 
09.03.2016

Bisher bekommen Asylbewerber in Sachsen-Anhalt neben der Grundversorgung in der Erstaufnahme auch Taschengeld. Doch mit Barem auf die Hand könnte jüngsten Plänen zufolge bald Schluss sein. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht fordert Geld- und Monatskarten für Flüchtlinge im Land.

 

Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht plant, die Sachleistungen für Flüchtlinge anteilig zu erhöhen. Der CDU-Politiker möchte eine Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr für alle Asylbewerber einführen. Dafür solle künftig der Wert der Karte von den Bargeldzahlungen abgezogen werden.

Stahlknechts Pläne werden derzeit mit anderen Ministerien geprüft und abgestimmt. Einen weiteren Vorteil in den Monatskarten sieht der Innenminister darin, dass auch Schwarzfahrten unterbunden werden könnten. 

 

Eine Geldkarte für Flüchtlinge


Außerdem plant Sachsen-Anhalts Landesregierung eine Geldkarte für Flüchtlinge. Das Taschengeld wird auf die Karte geladen und die Flüchtlinge können bargeldlos einkaufen. Alleinstehende Asylbewerber erhalten derzeit 143 Euro im Monat in bar.

 

Bei der Umsetzung der Pläne arbeitet Sachsen-Anhalt eng mit der Arbeitsgruppe aus Baden-Württemberg zusammen. Dort soll die Idee schon ab dem Sommer 2016 umgesetzt werden. In Sachsen-Anhalt werden derzeit dem Minister zufolge noch technische Details abgestimmt. Einen konkreten Zeitplan nannte Stahlknecht zunächst nicht.

Sachsen-Anhalt hat im Januar und Februar dieses Jahres rund 4.900 Flüchtlinge aufgenommen. Letztes Jahr wurden dem Bundesland rund 41.000 Flüchtlinge zugewiesen, davon kam aber rund ein Drittel niemals an oder zog gleich weiter.