Brände in Ausländer-Häusern: Vier Tote, 16 Verletzte

Erstveröffentlicht: 
20.10.2015

Pforzheim/Gudensberg - Bei zwei schweren Hausbränden sind in der Nacht vier Menschen getötet und 16 verletzt worden.

 

In Pforzheim (Baden-Württemberg) sind bei einem Dachstuhlbrand vier Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden schwer und zwei leicht verletzt.

In dem Haus wohnten überwiegend Ausländer. "Aber es gibt keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund", sagte ein Polizeisprecher. Die Identität der Opfer war am frühen Dienstagmorgen noch unklar. "Kinder haben wir, so wie es aussieht, nicht darunter."

 

Die vier Todesopfer hielten sich womöglich in dem Dachstuhl auf, als dieser in Flammen aufging. Einer der Schwerverletzten sprang vermutlich aus einem der oberen Geschosse des Hauses auf die Straße, um sich zu retten.

 

Das Haus befindet sich in einem Wohngebiet des Stadtteils Dillweißenstein direkt am Fluss Nagold. "Es wird überwiegend von sesshaften ausländischen Mitbürgern benutzt", sagte der Sprecher. Es sei keine Asylbewerberunterkunft. 

 

Kriminaltechniker wollen nun so schnell wie möglich in das Haus, um die Brandursache zu finden.

 

Gudensberg - Zwölf Menschen sind beim Brand eines Fachwerkhauses in Nordhessen, in dem Ausländer wohnten, verletzt worden. Fünf von ihnen erlitten schwere Verletzungen, wie ein Polizeisprecher am Dienstag mitteilte.


In dem Haus hätten überwiegend bulgarische sowie einige polnische Arbeiter und ihre Familien gelebt. Flüchtlinge waren dort nicht untergebracht. Warum das Gebäude am Montagabend in Brand geriet, war zunächst unklar. Der Polizei lagen nach eigenen Angaben bisher keine Hinweise auf einen möglichen Anschlag vor. "Wir haben keinerlei Erkenntnisse", sagte der Sprecher.

 

Das Haus in der Innenstadt des Ortes brannte fast komplett aus und stürzte ein. Es sah verheerend aus - als hätte dort eine Bombe eingeschlagen. Nur eine Giebelwand zum Nachbarhaus blieb stehen. Der Polizei zufolge entstand ein Schaden von mindestens 500.000 Euro.

 

Das Feuer war am späten Montagabend gelöscht, einzelne Glutnester gab es noch. Die Brandermittler konnten am Montag noch nicht das ganze Gelände betreten. Die Polizei erwartet frühestens am Dienstag erste weiterführende Erkenntnisse.

 

Über 140 Rettungskräfte waren nach Angaben der Polizei im Einsatz. Ob sich zum Zeitpunkt des Brandes noch jemand im Haus befand, war unklar. In dem Gebäude waren laut Polizei 48 Menschen gemeldet. Ein direkt angrenzendes Haus wurde vorsorglich evakuiert. Die Rettungskräfte betreuten mehr als 40 Menschen.

 

Zunächst war die Rede von rund 40 Verletzten gewesen. Gudensberg liegt etwa 20 Kilometer von Kassel entfernt und hat rund 9000 Einwohner.