Nach Angriffen auf Linke Prozess gegen Bitterfelder Rechtsextreme beginnt

Erstveröffentlicht: 
02.10.2015

Vor dem Landgericht Dessau hat am Freitag ein Aufsehen erregender Prozess begonnen. Angeklagt sind sieben mutmaßliche Rechtsextreme. Die Beschuldigten sollen einen Monat lang die Einwohner von Stadt Bitterfeld-Wolfen in Angst und Schrecken versetzt haben. Laut Staatsanwaltschaft hätten die Männer mehrere Anschläge verübt.

 

Linksgerichtete wurden in ihren eigenen Wohnungen überfallen, ein junger Mann bekam einen Schraubenzieher in den Oberschenkel gerammt, der Wohnwagen einer Studentin wurde in Brand gesteckt. Auch Wahlkreisbüros von Linkspartei und Grünen wurden beschädigt. Die mutmaßlichen Täter im Alter zwischen 18 und 25 Jahren kommen aus Bitterfeld-Wolfen, Roitzsch und Greppin - sie müssen sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Nötigung verantworten.

 

Gewaltätige Ausschreitungen im Frühjahr


Seinen Ursprung haben die Gewalttaten wohl in Reihe von rechtsextremen Mahnwachen. Diese bekamen im Frühjahr plötzlich Zulauf. Daraufhin versuchte die linke Szene Bitterfeld-Wolfens, die Veranstaltungen zu stören. Es kam zu Ausschreitungen undn später zu den Übergriffen auf Einzelpersonen.