Drei Asylsuchende nach Übergriffen verletzt

Kampf dem Rassismus

Der Angriff auf zwei Pressevertreter durch einen Teilnehmer der PEGIDA-Veranstaltung war am Montag nicht der einzige Vorfall. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, kam es nach dem Ende der Veranstaltung zu mindestens zwei bisher bekannt gewordenen rechten Übergriffen auf Migranten, bei denen insgesamt drei Personen verletzt wurden. Die Übergriffe sind ein weiterer Beleg dafür, dass die rechte Stimmungsmache durch PEGIDA in den letzten Monaten, in der Stadt zu einem kontinuierlichen Anstieg rassistischer Gewalttaten geführt hat. Trotz Kritik aus den Reihen der Linken, Grünen, SPD und Medien kündigte Dresdens Polizeisprecher Marko Laske auf Nachfrage an, am bisherigen Einsatzkonzept festzuhalten.

 

Fast zeitgleich war es am Montagabend in der Dresdner Innenstadt zu Übergriffen auf Migranten gekommen. Der erste Vorfall ereignete sich gegen 20.45 Uhr auf der Hauptstraße in der Inneren Neustadt. Dort wurde ein 27jähriger Radfahrer kurz vor dem Albertplatz von einem Pärchen angehalten und nach einer kurzen Frage unvermittelt mit einer unbekannten Flüssigkeit attackiert. Der Betroffene musste anschließend mit starken Reizungen im Gesicht in ein Krankenhaus gebracht werden. Kurz darauf wurden auf der Prager Straße vor einem Schnellrestaurant nach einer verbalen Auseinandersetzung zwei Asylsuchende von einer Gruppe von Männern mit Glasflaschen angegriffen und geschlagen. Beide erlitten bei dem Übergriff Kopfverletzungen und mussten ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht werden.

 

„Teile Dresdens werden Montags immer mehr zur No-Go-Area. Dass neben den Bedrohungen der Kinder und Jugendlichen letzte und der Journalisten diese Woche gestern erneut Flüchtlinge am Rand der PEGIDA-Demonstration angepöbelt wurden, ist kein Einzelfall. Die Menschen unserer Stadt, vor allem die mit Migrationshintergrund, haben seit Monaten Angst sich am Montag im Innenstadtbereich aufzuhalten und diese Angst ist erschreckenderweise berechtigt“ Christin Bahnert (Die Grünen) zur Lage in Dresden

 

In beiden Fällen konnten die Täter unerkannt entkommen. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Wenige Minuten zuvor hatten nach dem Ende der PEGIDA-Veranstaltung mindestens zehn Personen eine Gruppe Asylsuchender vor der Altmarkt-Galerie rassistisch beschimpft und bedroht. Unter den Angreifern befanden sich mehrere bekannte Gesichter aus der Dresdner Naziszene. Die durch Zeugen herbeigerufene Polizei stellte anschließend jedoch nicht die Personalien der Angreifer fest, sondern schickte sie weg und kontrollierte stattdessen fast eine halbe Stunde lang die Betroffenen. Währenddessen konnten sich die Nazis mit der Straßenbahn entfernen.