Ein Drittel mehr Überstunden Polizeigewerkschaft fordert wegen Flüchtlingen mehr Stellen

Erstveröffentlicht: 
20.09.2015

Rund ein Drittel zusätzlicher Überstunden schieben Polizisten in Sachsen vor sich her. Durch die Absicherung der Flüchtlinge ist weitere Mehrarbeit angefallen. Die Gewerkschaft fordert nun Neueinstellungen.

 

Leipzig. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) in Sachsen fordert angesichts der Herausforderungen durch Flüchtlinge mehr statt weniger Stellen bei der Polizei. „Wir streiten für einen Ausbau und den Stopp des bis 2020 geplanten Abbaus“, sagte die neue Landesvorsitzende Cathleen Martin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Aufgabenpensum sei mit dem vorhandenen Personal nicht mehr zu schaffen. So leisteten die Polizisten seit Jahresbeginn rund ein Drittel mehr Überstunden als früher. „Jeder Beamte der Kriminalpolizei schiebt 80 bis 90 Stunden vor sich her und Kollegen im Streifendienst nicht ganz so viel.“

 

Die 41-Jährige, Kriminalhauptmeisterin bei der Leipziger Mordkommission, war am Freitag zur Nachfolgerin von Frank Conrad gewählt worden. Der neue Vorstand will zudem für die Wiedereinführung des vor Jahren gestrichenen Urlaubsgeldes und die Ausgliederung polizeiinterner Arbeiten wie Handyauswertung an die Tarifangestellten der Polizei zur Entlastung der Beamten von verwaltungstechnischen Dingen eintreten.