Situation in Zürich (Schweiz) spitzt sich zu

Gewalttätige Bullen in Zürich

Vier mal kam es in den vergangenen 2 Woche zu Polizeieinsätzen. Die "rot-grüne" Stadtregierung geht entschlossen gegen die aussenparlamentarische Linke vor. Doch der Widerstand wird grösser und grösser.

Dienstag 25. August morgens: Ein Polizeiaufgebot räumt überraschend zwei neu besetzte Häuser in Zürich. Überraschend desshalb, weil das besetzen von leerstehenden und abruchreifen Liegenschaften bis dato geduldet wurde. Diese Politik der Duldung wurde in der Vergangenheit immer wieder auf der Strasse verteidigt.

 

Dienstag 25. August abends: Spontan-Demonstration von rund 80-100 Personen gegen die Räumung besetzer Häuser. Die Demostration verlief abgesehen von 2-3 Sprayereien friedlich. Nach der selbstbestimmten Auflösung zogen sich rund 20 Personen ins Kanzleiareal zurück. Das Kanzleiareal und die sich darauf befindende Bar "Xenix" wird (besonders an wärmeren Tagen wie es der Fall war) rege von der "alternativeren" und breiten Bevölkerung besucht. Die Polizei kesselte 1 Stunde später das Areal mit rund 100-120 Besucher/innen mittels eines Grossaufgebots, eines Wasserwerfers und einer Hundestaffel ein. Alle Personen wurden fichiert und die Bar-Räumlichkeiten sowie das angrenzende Kino komplett durchsucht. Aufgrund der längeren Vorbereitungszeit und der Anzahl Personen liessen sich ohnehin keine Demonstranten/innen ausfindig machen. Der Einsatz stoss bei der breiten Bevölkerung auf grosses Unverständnis.

 

Samstag 29. August-30. Sept. nachts: Im Zuge der Streetparade (die weltgrösste Techno-Party) organisierten einige Personen eine kleinere unangemeldete Party. Die Party befand sich zwischen der Hauptparty-Meile und der grössten After-Party, also komplett von Lärm umgeben. Hunderttausende Personen und viel Lärm überall in der Stadt ist der Normalzustand an diesem Tag. Gegen den frühen Morgen löste die Polizei die Party auf. Lärmbelästigung (die Party-Location befand sich auf einer Insel vor einem Stadtpark ohne jegliche Anwohner/innen). Auch dies geschah mehr oder weniger überraschend.

 

Samstag 5. September: An einer bewilligten Kundgebung für die Solidarität mit Flüchtlingen mit rund 2000 Personen und einer darauf folgenden Spontan-Demonstration setze die Polizei Gummischrot und Reizgas ein. Unter den Teilnehmer/innen befanden sich diverse ältere Personen und Familien mit Kindern (http://www.blick.ch/news/demo-in-zuerich-polizei-mit-pfefferspray-attack...).

 

Weitere und vorgänige Demonstrationen der aussenparlamentarischen Linken im Raum Zürich (nur grössere Anlässe):

 

Zürich (400'000 Einwohner/innen) ist seit langem für seine sehr aktive aussenparlamentarische Linke bekannt. Neben bis dato anhaltenden und andauernden Fabranschläge kam es im Dezember 2014 es zu einer klandestin mobilisierten Demonstration gegen Gentrifizierung. Es folgten massiver Sachschaden (1 Mio), Ausschreitungen und verletzte. Ein Ausmass das selbst für Zürich nicht alltäglich ist.

 

Eine grosse unbewilligte zweitägige Party auf der Binz-Brache Ende Juli 2015 mit rund 12'000 Besucher/innen konnte trotz Polizeirepression durchgesetzt werden. Nachdem sich die Polizei zurückzog verlief die Party friedlich. 

 

Ausserhalb des Stadtgebietes (Aglomeration Zürich konkret Hombrechtikon) kam es zudem am Donnerstag dem 3. September zu einer unbewilligten Antifa-Demo an welcher rund 120 Personen teilnahmen. Die Demostration war eine Reaktion auf u.a. einen Übergriff von Rechtsextemen auf einen Juden in der Stadt Zürich. Die Täter des Übergriffs stammen aus dem für seine rechte Gesinnung bekanntem Dorf. Im Anschluss kam es zu einer Schlägerei zwischen Antifa's und Neonazis, welche den Hitlergruss zeigten. Die Neonazis kassierten gemäss Medien und Pressemitteilung der Veranstalter/innen ordendlich blaue Flecken. Die Polizei wurde von der klandestin mobilisierten Demonstration völlig überrascht.

 

In neuster Zeit kam es am 15. und 22. August es zu unangemeldeten Partys im Zuge von Kurz-Besetzungen mit jeweil ca. 500-800 Personen. Diese verliefen jedoch ohne Polizeieinsatz (ein Aufgebot war dennoch vorhanden).

 

Es bleibt abzuwarten wie die Sicherheitsbehörden weiter agieren werden. Die bis anhin repressiven Einsätze haben dazu geführt, dass sich auch die breite Bevölkerung mit der radikaleren Linken solidarisiert.

 

Bereits für den 19. September ist eine Gegen-Demonstration zum Umzug fundamentalistischer Christ/innen angekündigt. In der Vergangenheit kam es dabei nur zu kleinerern Ausschreitungen. Dieses Jahr allerdings ist die Situation aufgrund der aktuellen Umstände schwer einschätzbar. Ein Grossaufgebot der Polizei wird erwartet.