Über 500 freiwillige Polizeihelfer patroullieren in Sachsen

Erstveröffentlicht: 
02.08.2015

In Sachsen helfen derzeit mehr als 500 Freiwillige in ihrer Freizeit der Polizei. Damit sind im Freistaat knapp ein Fünftel aller bundesweit patoullierenden "Hilfssheriffs" im Dienst. Nur Bayern und Baden-Württemberg beschäftigen mehr.

 

Dresden. In Sachsen helfen derzeit mehr als 500 Freiwillige in ihrer Freizeit der Polizei. Nach Angaben des Innenministeriums waren Ende März landesweit 505 Menschen ehrenamtlich für die Sicherheitswacht in Revieren tätig. „Das sind aber keine Hobbypolizisten“, betonte ein Sprecher. Sie unterstützen die Beamten vor allem durch zusätzliche Fußstreifen und zeigen Präsenz in Wohngebieten, Parks, Haltestellen von Bus und Bahnen, Schulen und Spielplätzen oder Freizeitzentren. Dafür werden sie von den Polizeidirektionen ausgebildet und bestellt.

 

Die „Hilfssheriffs“ dürfen Befragungen vornehmen, Personalien feststellen, Sachen sicherstellen, Platzverweise aussprechen und Täter auf frischer Tat festnehmen. Zur Ausrüstung gehören ein Reizstoffsprühgerät und Sprechfunk, aber keine Waffen.

 

Diese 1999 eingerichtete Form von bürgerschaftlichem Engagement hat sich aus Sicht des Innenministeriums bewährt. Hingegen sehen die Polizeigewerkschaften den Einsatz von Polizeihelfern kritisch. Nach ihrer Ansicht übertünchen die Freiwilligen nur dringend zu behebende Personalnöte bei den Ordnungshütern. Stand 2010 beschäftigte die Polizei Sachsen 13.900 Beamte. Bis 2020 ist ein Rückgang der Personalstärke auf 11.280 Stellen vorgesehen.

 

Deutschlandweit gibt es 2700 freiwillige Polizeihelfer, die meisten davon in Bayern und Baden-Württemberg - mit unterschiedlichen Befugnissen.