Mehr Asyl-Notunterkünfte wegen Flüchtlingszustroms

Erstveröffentlicht: 
17.07.2015

In Sachsen werden am Freitag erneut zwei Notunterkünfte für Asylbewerber eingerichtet. Wie die Landesdirektion mitteilte, wird dafür zum wiederholten Mal die Mehrzweckhalle der Fachhochschule der Sächsischen Verwaltung in Meißen genutzt.

 

Wie reagiert Meißen auf mehr Asylbewerber?

 

In der Halle können vorübergehend bis zu 200 Asylbewerber untergebracht werden. Die Anwohner in der Nachbarschaft sollen kurzfristig durch Informationsblätter unterrichtet werden. Die Mehrzweckhalle war seit Jahresbeginn schon mehrmals als zeitweilige Notunterkunft genutzt worden.

In Meißen gibt es seit Wochen Proteste gegen die Aufnahme von Asylbewerbern in der Stadt. Vor drei Wochen hatten Unbekannte sogar Feuer in einer noch nicht bezogenen Flüchtlingsunterkunft gelegt. Zudem erhielt der Eigentümer des angezündeten Gebäudes eine Morddrohung. Es gab aber auch Veranstaltungen, bei denen die Flüchtlinge willkommen geheißen wurden.

 

Notunterkunft neben Notunterkunft


Neben Meißen wird in Chemnitz eine weitere Notunterkunft erweitert. Die Landesdirektion lässt auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei 15 weitere Zelte aufstellen, in denen zusätzlich bis zu 150 Asylbewerber vorübergehend leben können. Die reguläre Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz und ihre Außenstelle Schneeberg sind nach Behördenangaben bis an ihre Grenzen ausgelastet. Die Notunterkünfte in den nunmehr 29 Zelten und in der Meißner Mehrzweckhalle seien eine Vorsorgemaßnahme, weil am Wochenende mit der Ankunft von mehreren hundert neuen Asylbewerbern gerechnet werde.

Die Zahl der Asylbewerber hat sich in Sachsen binnen Jahresfrist fast verdreifacht. Offiziellen Angaben zufolge hat der Freistaat von Januar bis Juni 10.500 Flüchtlinge neu aufgenommen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 3.800.