Gab Polizist Informationen an Neonazi weiter?

Erstveröffentlicht: 
20.05.2015

Leipzig. Die Polizei hat noch keine Ergebnisse aus der Prüfung möglicher Verbindungen sächsischer Polizisten zu Neonazis in Leipzig. Das sagte gestern eine Sprecherin des für extremistische Straftaten zuständigen Operativen Abwehrzentrums (OAZ).


Laut Polizeidirektion Leipzig könnten die von linken Aktivisten im Internet verbreiteten Bilder vom angeblichen Handy-Chat einer örtlichen Neonazi-Größe mit einem 28-jährigen Bereitschaftspolizisten aber tatsächlich von dem Mobiltelefon des Rechtsradikalen stammen. Das Telefon sei dem Mann Anfang März bei einem Angriff im Anschluss an eine Legida-Demonstration geraubt worden. "Ob sie wirklich authentisch sind, wissen wir aber nicht", sagte ein Sprecher zu den Kontakt-Ausschnitten. In dem über den WhatsApp-Messaging-Dienst geführten Chat ist eine vertraute Unterhaltung nachzulesen, in der der angebliche Polizist den Neonazi als Freund bezeichnet, Informationen zu Einsätzen weitergibt und sich im Sinne der islamkritischen Leipziger Legida-Bewegung äußert.


Auf der linken Internetplattform Idymedia wurden zudem weitere Bilder veröffentlicht, die eine rechtsradikale oder antiislamische Gesinnung zweier weiterer Polizisten belegen sollen. Das OAZ war am Montag damit beauftragt worden, den Fällen nachzugehen.