Linksextremisten nutzen Stromausfall zur Randale

Erstveröffentlicht: 
21.03.2015

Etwa 20 Linksextremisten haben in der Nacht zu Sonnabend einen Stromausfall zur Randale genutzt: In der Rigaer Straße wurden Barrikaden angezündet, Polizisten mit Steinen attackiert und ein Supermarkt geplündert.

 

Gegen 3 Uhr brachten nach Polizeiangaben etwa 20 Personen Baustellenabsperrungen, Baustellenmaterial sowie Matratzen auf die Fahrbahn der Rigaer Straße und zündeten ein Feuer im Kreuzungsbereich Rigaer Straße Ecke Liebigstraße an. Aus der Ansammlung heraus warfen Kriminelle Steine und Feuerwerkskörper auf die eintreffenden Polizisten. Nachdem weitere Polizisten zur Unterstützung eintrafen, flohen die Unbekannten. In der Umgebung konnten Beamte zwei 25 und 30 Jahre alte Tatverdächtige festnehmen. In der Rigaer Straße zerschlugen Unbekannte Fensterscheiben eines Supermarktes und drangen danach in den Verkaufsraum ein.

 

Was die Täter bei "Lidl" entwendeten, ist unklar. An der Frankfurter Allee bewarfen ebenfalls Unbekannte den Eingangsbereich sowie die Fensterfront einer Filiale der Commerzbank und beschädigten dabei die Scheiben. Insgesamt drei Einsatzwagen wurden durch Steinwürfe beschädigt. In einem Fall durchschlug das Wurfgeschoss die Seitenscheibe eines fahrenden Polizeifahrzeuges. Dabei verletzten umherfliegende Glassplitter den Beifahrer an Arm und Auge. Nach einer ambulanten Behandlung konnte er das Krankenhaus verlassen. Bei der Absuche der näheren Umgebung stellten Polizeibeamte zwei beschädigte Autos in der Silvo-Meier-Straße fest. Unbekannte hatten auch hier Steine und Flaschen geworfen und dabei Front- und Heckscheibe, ein Rücklicht und einen Kotflügel beschädigt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen in allen Fällen übernommen.

Einstündiger Stromausfall

 

Nach Angaben von Vattenfall fiel der Strom in Teilen von Friedrichshain und Lichtenberg von 2.39 Uhr bis 3.38 Uhr aus. Betroffen waren 17.917 Haushalte und 1500 Gewerbekunden, das sind im Vergleich zu anderen Stromausfällen ziemlich viel. In einem Umspannwerk in der Gürtelstraße, an der Grenze von Friedrichshain und Lichtenberg, habe es einen technischen Defekt in einem Transformator gegeben, sagte ein Vattenfall-Sprecher. Hinweise auf einen Anschlag gebe es nicht.