Lichtbildervortrag: "Hurra-Patriotinnen" und "ehrlose Pazifistinnen" - Frauen im Ersten Weltkrieg

Hurra-Patriotin im Einsatz

mit Nadja Bennewitz (Historikerin M.A., Nürnberg)

 

Was vor dem Krieg undenkbar war, wurde mit dem 1. August 1914 zum Konsens: Bürgerliche und sozialistische Frauen überwanden ihre ideologischen und konfessionellen Streitigkeiten und vereinten sich im "Nationalen Frauendienst". Nun leisteten auch Frauen ihren "Dienst an der Heimatfront".

 

Dabei verfolgten sie durchaus unterschiedliche Interessen: Den "wahren Patriotinnen", wie Paula Müller-Otfried vom Deutsch-Evangelischen Frauenbund, ging es bei der Arbeit im Krieg um das "Sein oder Nichtsein unseres deutschen Vaterlandes". Die Gemäßigten in der bürgerlichen Frauenbewegung wie Gertrud Bäumer erhofften sich durch den Einsatz der Frauen, dass sie dafür zukünftig einen angemessenen Platz in Politik und Gesellschaft erhielten.

Nur die allerwenigsten stellten sich gegen den Kriegstaumel und widerstanden der Propaganda, im Deutschen Reich waren es vermutlich an die 500 Frauen. Diese radikalen Pazifistinnen knüpften internationale Verbindungen zu anderen Friedensaktivistinnen und wurden dafür staatlicherseits verfolgt, so Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg oder die Sozialistin Clara Zetkin.

Eine spannende Suche zwischen Hochstimmung, Heimatfront und Hungerrevolten nach den Frauen im Ersten Weltkrieg.


Ort: Buchhandlung Himmelheber, Theaterstraße 16, Heidelberg-Altstadt

Veranstaltet von: Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der AntifaschistInnen - Kreisverband Heidelberg