Gedenkaktion an Hoyerswerda 1991 - Galerie

Kiel

Vor 23 Jahren griff ein Mob aus Nazis und vermeintlich ganz normalen Bürgerinnen und Bürgern tagelang die im sächsischen Hoyerswerda lebenden DDR-VertragsarbeiterInnen und Asylsuchenden an. In mehreren Städten in ganz Deutschland wurden deshalb in Erinnerung an das rassistische Pogrom vom September 1991 Gedenkplakate verklebt und mit Streetart-Aktionen an das Ereignis erinnert.

 

Auf den Plakaten heißt es u.a.: “An Hoyerswerda erinnern heißt heute: ein offensiver Umgang mit Neonazis und rechter Hegemonie, eine klare Positionierung gegen jeden Rassismus, Anerkennung und Entschädigung Betroffener rechter Gewalt, Forderung der Rücknahme aller Asylrechtsänderungen von 1993 und Bleiberecht für alle!”

 

Die Plakate werden auch im Rahmen von Ausstellungen auf Veranstaltungen in Berlin und Dresden gezeigt.

 

Die Stadt Hoyerswerda erinnerte in diesem Jahr mit der Einweihung eines Denkmals an das rassistische Pogrom von 1991. Es geht auf eine Forderung von "Pogrom 91" zurück, die Gruppe kritisiert jedoch die inhaltliche und optische Gestaltung des Denkmals und äußerte in einem Redebeitrag bei der Einweihung: "Drei zentrale Forderungen bleiben mit dem nun umgesetzten Entwurf weiterhin unerfüllt. Zum einen wird nach wie vor nicht klar benannt, dass es sich bei den Ereignissen vom Herbst 1991 um ein rassistisches Pogrom handelte. Zum anderen spielt die Situation der Betroffenen weiterhin kaum eine Rolle im Umgang der Stadt mit den Geschehnissen. Außerdem wird das Denkmal in dieser Gestaltung kaum zur Auseinandersetzung mit den Ursachen wie Rassismus und Sozialchauvinismus beitragen."

 

Weitere Infos zum 23. Jahrestag des rassistischen Pogroms von Hoyerswerda gibt es auf der Internetseite: http://pogrom91.tumblr.com/jahrestag-2014-hoyerswerda-1991 .