Panzer-Rüstung soll JVA-Beamte besser schützen

Erstveröffentlicht: 
09.09.2014

Ohne diese Rüstung ist es für Beamte in der JVA Tegel oft sehr gefährlich. Die Attacken auf sie werden immer härter und passieren öfter.  Berlins Knäste werden immer unsicherer – für die Beamten, die dort arbeiten! 

 

Die Justizverwaltung hat nach B.Z.-Informationen jetzt 15 sogenannte Körperschutzanzüge für die JVA Tegel angeschafft. Die gleiche Ausrüstung tragen Beamte der Bereitschaftspolizei, wenn es um Festnahmen, Zugriffe und Ausschreitungen geht.     

 

Hintergrund der Neuanschaffung: Immer öfter werden Justizvollzugsbeamte von Häftlingen brutal attackiert, oft auch mit Waffen.  

 

Der jüngste Vorfall geschah am Freitag gegen 13 Uhr in der JVA Heidering. Drei Beamte wollten bei einem Insassen den Fernseher einkassieren, weil er Tage zuvor eine Thermosflasche nach ihnen geschleudert hatte. Doch der Deutsch-Russe griff die Beamten plötzlich mit einem Messer an.  

 

Einem Mitarbeiter gelang es, die Attacke mit einem Klappstuhl abzuwehren. Der Gefangene riss daraufhin eine Metallstange aus dem Schrank und warf sie wie einen Speer nach einem Beamten, der an der Schulter getroffen wurde. Er wurde verletzt, ist krank geschrieben.     

 

„Dieser Fall zeigt beispielhaft, was wir fast täglich erleben müssen“, sagt Thomas Goiny, Berliner Landeschef des Bundes der Strafvollzugsbediensteten. „Die Übergriffe nehmen immer mehr zu, die psychischen Auffälligkeiten auch. Ohne Rüstung ist es im Trakt oft sehr gefährlich.“     

 

Für Goiny ist klar, warum: „Es gibt nicht genug Personal, um sich um die Gefangenen zu kümmern. Die sind oft den ganzen Tag auf sich allein gestellt.“ Er fordert mehr Körperschutz-Anzüge – nicht nur für Tegel. Goiny: „Unter den Kollegen gibt es mittlerweile auch Forderungen nach Schutzwesten.“