Verfassungsschutzbericht: Fremdenfeindliche Gewalt in Deutschland nimmt rasant zu

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Erstveröffentlicht: 
18.06.2014

Der Verfassungsschutz legt beunruhigende Zahlen vor: Die Gewalttaten mit fremdenfeindlichem Hintergrund stiegen 2013 um mehr als 20 Prozent. Laut Innenminister de Maizière sinkt die Hemmschwelle im rechten wie im linken Lager.

 

Berlin - Extremisten in Deutschland verfolgen ihre Ziele immer häufiger mit Gewalt: In seinem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Jahresbericht 2013 verzeichnet das Bundesamt für Verfassungsschutz starke Zuwächse bei Gewalttaten mit fremdenfeindlichem und mit linksextremistischem Hintergrund.

Die Zahl der Gewalttaten gegen Fremde stieg demnach im Jahresvergleich um 20,4 Prozent auf 473, bei den linksextremen Taten verzeichneten die Verfassungsschützer ein Plus von 26,7 Prozent auf 1110 Taten.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) äußerte sich bei der Vorstellung des Berichts besorgt über die sinkende Hemmschwelle extremistischer Täter. "Den Anstieg von Gewalttaten können wir nicht hinnehmen", erklärte er. "Wir werden mit allen Mitteln des Rechtsstaats gegen Gewalttäter vorgehen."

Die Zahl der als gewaltbereit eingestuften Rechtsextremen blieb 2013 mit rund 9600 im Vergleich zum Vorjahr zwar konstant. Die Zahl der Linksextremen war mit 27.700 sogar leicht rückläufig (2012: 29.400). Die Extremisten ließen sich aber deutlich öfter zu Gewalttaten hinreißen als noch im Vorjahr.

jok/dpa/AFP