Brief von Christodoulos Xiros

Christodoulos Xiros ist Mitglied der Revolutionären Organisation 17. November. Er ging in den Untergrund, nachdem er nicht aus dem dreitägigen Hafturlaub in den Knast zurück ging.


Der Genosse sendete diesen Brief und ein Video ( 325.nostate.net/?p=9546 ) :

 

 

Brief von Christodoulos Xiros

 

 

Lieber eine Stunde Freiheit als vierzig Jahre Sklaverei und Gefängnis.“

 

Da die notorischen Krokodile der Massenmedien zum Aufschrei wegen der verlorenen Rechte ansetzen werden und, wie immer, nach Blut in der Arena rufen werden, habe ich folgendes zu sagen:

 

Zuallererst, eure Demokratie ist schon lange gestorben und die übriggebliebene Missgeburt ist so offenkundig faschistisch, dass die Ecken des Hakenkreuzes nur so hervorstechen.

 

So beansprucht bitte nicht, Verehrer und Beschützer zu sein und gleichzeitig die Jugend für 1,40Є zu morden ohne ein Wörtchen dagegen zu sagen. Nicht mit uns ihr BetrügerInnen der Medien, Sprachrohre der Kredithaie, Kollaborateure des 4. Reichs.

 

Es ist natürlich, dass meine Flucht bei euch und denen, denen ihr dient, Panik und Terror hervorruft!

Aber nicht in der Gesellschaft und im Volk.

Ihr seid gegen uns, ihr seid die Lakaien jener, die uns zerstört haben und das ist uns allen bewusst.

Ihr könnt uns nicht mehr zum Narren halten.

Niemand kann euch retten, auch nicht das Dachau, das ihr plant, nicht die Legionen SöldnerInnen. Was ihr auch tut, bald wird der Strom der Wut steigen und euch stürzen!

 

Und ich warne euch:

 

Wagt nicht meine Verwandten und meine Lieben zu schikanieren, denkt nicht daran, das zu wiederholen, was ihr 2002 tatet, als ihr uns alle als Geiseln hattet. Nun werdet ihr die verdiente Antwort erhalten!

 

Zunächst widme ich euch eine Zeile aus einem Songs von V. Papakostantinou, „Karaiskakis“.

 

Wenn ich zurückkehre, werde ich euch in den Arsch treten“

 

Wenn es mir gelang, meine Kerkermeister zu überzeugen mir Ausgänge zu bewilligen, so betrachte ich das als meinen persönlichen Erfolg und ich antworte mit dem Satz von Tzavelas als er Ali Pasa überzeugte ihn frei zu lassen: „Ich bin froh, dass ich einen Verräter zum Narren gehalten habe.“. Eine Handlung, die er natürlich mit dem Leben seines Kindes bezahlte, das eine Geisel von Ali Pasa war.

Wäret ihr schlau, hättet ihr uns nicht nur Urlaube, sondern auch die Freiheit gegeben, aber natürlich seid ihr das nicht.

 

Nun, in den letzten Stunden, anstatt hysterisch herumzuschreien und noch schärfere Gesetze und schärfere Unterdrückung – die das Mass eurer Demokratie ebenso aufzeigen – vorzubereiten, wäre es besser, hättet ihr euren demütigen Ausstieg vorbereitet. Denn euer Königreich ist am Ende und ihr habt es immer noch nicht begriffen!

 

Ich hätte mich auf den Lorbeeren meiner vergangenen Aktionen ausruhen und den Schlager „jemand muss endlich was tun“wiederholen können. Aber das tat ich nicht.

 

Meine Entscheidung nicht zurück zu kehren, zerstört erst mal meinen „Kurs“.

 

Aber welche Perspektiven kann man denn schon haben, wenn man den Kollaps der Gesellschaft erlebt, wenn man sieht wie das Land zerstört und die Menschen versklavt werden? Wie lange müssen wir zusehen, wie im Jahr 2014 die Leute „gegrillt“ sterben und gleichgültig bleiben? Ich jedenfalls nicht!

 

Ich entschied mich nochmals das Guerillagewehr gegen jene abzufeuern, die uns, für ihren Profit, unsere Leben geraubt und unsere Träume verkauft haben.

Wir wollen eure Vergünstigungen nicht, behaltet sie um einen eurer Verräter zu belohnen.

 

Wir wollen Rechte und wir werden sie mit der Waffe in der Hand erobern. Wir werden niemanden um einen Gefallen bitten und vor allem nicht euch, die ihr den Kopf unten behaltet. Das nächste Mal, wenn ihr mich sehen werdet, was ich nicht wünsche (und ihr solltet das auch nicht), tötet mich besser, denn wenn ihr mich nochmals als Geisel nehmt, werde ich wieder fliehen um bis zum Ende gegen euch zu kämpfen.

 

Ich schliesse, mit einem Auszug aus meiner politischen Erklärung, die ich im November 2006 anstatt einer Abbitte vor dem Berufungsgericht gemacht habe:

Ich bin keineswegs der, den ihr beschreibt, sondern definitiv das, was ihr fürchtet.“

 

Und ich wiederhole Prometheus´ Satz:

 

Schlag, kette und fessle den Körper der SklavInnen Zeus, der Geist – die Seele bleiben frei“.

 

 

Christodoulos Xiros,

Freies Mitglied des 17. November

14.01.20014