Damit jeder Schuss sitzt

Erstveröffentlicht: 
01.12.2013

Im Beisein von Innenminister Reinhold Gall nimmt die Polizei die Raumschießanlage in Betrieb.

 

BAD SÄCKINGEN. 600 Polizeibeamte der Polizeidirektionen Waldshut-Tiengen und Lörrach können sich freuen. Am Freitag wurde die neue Raumschießanlage in Bad Säckingen von Landesinnenminister Reinhold Gall (SPD) feierlich eröffnet. Dort können nun unter modernen Bedingungen verschiedenste Einsätze simuliert werden.

 

In Baden-Württemberg gebe es täglich fünf Angriffe, bei denen Polizisten verletzt werden, erklärte der Innenminister in seiner Ansprache. Die Politik habe deswegen die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Polizisten auf diese Gefahren vorbereitet werden.


Die 1,5 Millionen Euro teure Anlage in Bad Säckingen ist dabei ein wichtiger Baustein. Sie ist eine von drei Anlagen in Baden-Württemberg und dient als Vorbild für die zwei Bauten in Karlsruhe und Sigmaringen. Auf Grund einiger baulicher Modifikationen, – zum Beispiel ein neu entwickelter Kugelfang – konnten in Bad Säckingen insgesamt 300 000 Euro eingespart werden. "Ich war letztens in Hamburg und habe mir dort eine Anlage angeschaut. Wir brauchen uns nicht zu verstecken", freute sich Reinhold Gall. Das wurde auch bei der Vorführung deutlich, bei der mit Laserpistolen geschossen wurde. Aber auch Training mit scharfer Munition ist möglich.

Der Leitende Baudirektor der Behörde Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Thomas Steier, dankte allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit. Er betonte, dass er auch das neue Polizeirevier in Bad Säckingen nicht vergessen werde. Mittelfristig werde man da wohl einen Neubau im Bereich der Schießanlage, die sich in den Trottäckern befindet, realisieren müssen, so der Bad Säckinger Revierleiter Albert Zeh. Das Revier in der Innenstadt sei nicht mehr zeitgemäß. Innenminister Gall lobte in diesem Zusammenhang den vorausschauenden Bau in den Trottäckern. Dort hätte ein neues Revier noch Platz. Auf dem Areal wird nicht nur Schießtraining angeboten, sondern auch andere Einsatzübungen. "Wenn die Beamten kommen, haben sie den ganzen Tag Programm", so Albert Zeh. Das spare Kosten. Bei 600 Beamten in den Polizeidirektionen Waldshut-Tiengen und Lörrach sei die Anlage gut ausgelastet, sagte Zeh.

Zur Debatte um Polizisten mit Körperschmuck und Tattoos, die in den vergangenen Wochen in Baden-Württemberg diskutiert wurde, sagte der Innenminister: "Mir ist wurst, ob ein Polizeibeamter auf dem Oberarm oder auf dem Hintern irgendwo tätowiert ist." Der Bad Säckinger Bürgermeister Alexander Guhl zeigte sich beeindruckt von der neuen Anlage. Er betonte, dass Bad Säckingen der ideale Standort sei.