Das Leuchten des Chaos

Arnica montana

Als die Ausbeutung noch nicht ganz vorbei war
Und Erde und Himmel voller Trümmer waren
Die der Komplex bei seinem Versuch den Planeten zu verschlingen hinterlassen hatte
Leuchteten die Sternbilder unbeeindruckt durch die trübe Luft

 

Denn ein Mensch dem eine Sternschnuppe in den Schoß fiel war in einer tückischen Situation.
Würde er sich dem Augenzwinkern des Himmels mit einem Wunsch hingeben
Dann wäre das unter Umständen ein vergiftetes Geschenk
Nämlich dann wenn dieses kein Stück Stern sondern ein Stück Ausbeutung.

Würde er deshalb über die spontane Geste hinwegsehen
So wäre womöglich ein Stück Stern geschmäht
Und könnte letztendlich einen vergifteten Wunsch befruchten
Denn die Ausbeutung war ja noch nicht vorbei.

So blieb dem Menschen nichts anderes übrig als sich augenzwinkernd das ganze Ende der Ausbeutung zu wünschen
Und zwar so dass es eintrete gleich ob die Sterne den Wunsch entgegennähmen oder die Ausbeutung es täte
Und in seinem Bemühen die dafür geeignete Form zu finden
Wünschte er sich einen Wunsch an dem die Ausbeutung versage.

Da erwiderten die Ausbeutung: Was Du begehrst ist unmöglich
Und die Sterne: Was Du begehrst hast Du bereits.
Woraufhin der Mensch die wie ein Leuchtkäfer pulsierende Sternschnuppe behutsam zwischen die Fingerspitzen nahm und sprach:
Was bist Du dass Du mich in eine so tückische Situation bringst?

Dein Leuchten fragt nicht danach was es zu Asche verbrennt
Doch meine Hingabe begehrt dass sie so rein ist
Als habe es nie eine Ausbeutung gegeben - oder besser noch:
Dass diese niemals wiederkehren kann.

Denn mit der Ausbeutung ist es wie mit einer falschen Sternschnuppe:
Die Ausbeuter tragen die erschlichenen Wünsche.
Der Sternträger trägt die elektrische Lichtmaschine.
Erde und Himmel tragen die Trümmer ihres Komplexes.

Und wenn irgendwo ein Sternträger auf eine richtige Sternschnuppe deutet
Der sich dafür das Ende der Ausbeutung wünscht
So muss er über die äußere Last hinaus noch genügend Chaos in sich tragen
Um einen so weitreichenden Wunsch austragen zu können.

Aber selbst wenn es nur ein Spion-Satellit ist der verglüht
Weil ihn die Ausbeutung in den Himmel gehoben hat
Und die Sterne ihn ebenso wenig wollen wie die Menschen
So ist es besser er fällt auf die Erde zurück als woanders hin

Denn eilte den Menschen beim Griff nach den Sternen die Ausbeutung voraus
Dann müssten sie daran zugrunde gehen wie diese
Deshalb greifen die Sterne so selten nach den Menschen
Und wenn diese begreifen tun sie es ihnen nach.