Eine Oi-Party führte am Samstag, dem 09.11.2013, zu einem größeren Polizeieinsatz in der Straubinger Innenstadt. Die Veranstaltung wurde mit den Worten "Die lange Nacht mit Oi- und Rockgeschrabbel von Cock Sparrer über Böhse Onkelz bis AC/ DC und dj robin" angekündigt. Bei jenem "dj robin", dem schlußendlich das Auflegen polizeilich untersagt wurde, handelt es sich um einen neonazistischen Multifunktionär aus den Reihen des bayerischen Kameradschaftsnetzwerks "Freies Netz Süd" (FNS).
dj robin aka Robin Siener
Robin  Siener aus Runding bei Cham ist seit Anfang der 90er Jahre in der  Neonaziszene der Oberpfalz beheimatet. Siener war bis 2009 Vorsitzender  des NPD-Kreisverbandes Cham/Schwandorf, von Dezember 2009 bis September  2011 war er Beisitzer im NPD-Bezirksverband Oberpfalz. Seinen zur Zeit  letzten Posten innerhalb der bayerischen NPD, als stellvertretender  Bezirksvorsitzender des NPD-BV Oberpfalz, hatte er bis Mitte 2012 inne.  Im Mai 2012 trat er schließlich, zusammen mit dem bis dahin amtierenden  Bezirksvorsitzenden der NPD Oberpfalz, Daniel Weigl, von allen Ämtern  zurück und aus der NPD aus. Zusammen mit Weigl und anderen Neonazis  gründete Siener dann die "Bürgerinitiative Soziale Alternative  Oberpfalz" (BiSAO), deren stellvertretender Vorsitzender er bis heute  ist. Robin Siener betrieb seit 2008 die, heute nicht mehr existente,  Webseite "Widerstand Cham. Heute ist Siener Administrator der  neonazistischen Webseite "Nationales Bündnis Oberpfalz" und der  Facebookseite "Widerstand Regensburg". Außerdem ist er Hauptprotagonist  des "Kameradschaftsbunds Urd & Skult", einem überregionalen  Zusammenschluss von Neonazis aus Bayern und Tschechien mit dem Charakter  eines Motoradclubs. Der einschlägig vorbestrafte Siener tritt immer  wieder als Redner und Anmelder bei extrem rechten Veranstaltungen in  Erscheinung.
Robin Siener
Die Party und das Wicked
Bereits  Tage vor dem 09.11.2013 wurde unter anderem auf dem sozialen Netzwerk  Facebook für die Party geworben. Die Veranstaltung auf Facebook  erstellte die Lokalität in der diese stattfinden sollte, das Straubinger  "Rock Cafe Wicked". Auf einer Grafik die für die Oi/rockparty (Fehler  im Original) erstellt wurde befindet sich der Zusatz "NO Politics!!!"  (Fehler im Original). Ab dem 07.11. begann Robin Siener Musikvideos auf  der Veranstaltungsseite zu posten. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte  dem geneigten Betrachter klar sein müssen um was für eine Art  "unpolitischer Party" es sich hierbei handelt. Unter den von Siener  geposteten Bands befanden sich unter anderem die neonazistischen  Musikcombos "Pitbullfarm" (Ungarn), "Endstufe" (Deutschland), "Odem"  (Deutschland), "Bully Boys" (USA), "Skrewdriver" (Großbritannien),  "Kategorie C" (Deutschland) und "Fadenkreuz" (Deutschland). 
Auch  die zuständige Polizeidirektion hatte Kenntnis von dem rechten  Musikspektakel und versuchte zunächst den Betreiber des Wicked zu einer  Absage der Veranstaltung zu bewegen. Zu dieser war der Wirt allerdings  nicht bereit, so dass die Polizei den Auftritt des Neonazi-Djs  kurzfristig untersagte und mit starken Kräften im näheren Umfeld der  Lokalität präsent war. Letztendlich fanden sich weniger als 10 Personen  im Wicked ein und sichtlich genervt verkündete der Inhaber der Kneipe  auf der Facebookseite: "da  unser dj robin leider nicht auflegen darf, spiel ma hoid wieder unser  alte party mucke, von onkelz bis freiwild mit dj chef andy"  
Werbung für die Party
FB-Screenshot
Was bleibt?
Es  liegt uns fern das Wicked oder seinen Betreiber in einem  neonazistischen Licht erscheinen zu lassen. Für letzteren treffen  allerdings die Attribute ignorant, rechtsoffen und hummeldumm durchaus  zu. Beruhigend ist die Ankündigung des Betreibers, dass das Wicked am  01.12.2013 seine Pforten schließt. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte das  Treiben im Wicked aber sorgsam beobachtet werden, eine Neuauflage der  beschriebenen "Oi-Party" ist nicht auszuschließen.
Abschließend wollen wir euch diese Anleitung zur Erringung der Weltherrschaft, gepostet auf der Veranstaltungsseite bei Facebook, nicht vorenthalten:




