Seit 1 ½ Jahren formiert sich in Deutschland der bundesweite Protest hier lebender geflüchteter Menschen gegen das rassistische Asylsystem Deutschlands in Form von Protestmärschen, Besetzungen von öffentlichen Plätzen und radikalem Protest bis zum Hungerstreik. Die Betroffenen kämpfen gegen die systematisch entmündigenden, rassistischen Sondergesetze, die sie aufgrund der Residenzpflicht in überfüllten Lagern isolieren, ihnen Arbeitserlaubnis und Bildungsmöglichkeiten verwehren. Die täglich drohende Abschiebung macht die Betroffenen psychisch und physisch krank und führt einige Menschen zum Suizid.
Nach den rassistischen Pogromen 1992 verständigten sich CDU/CSU, FDP und
 SPD über die Abschaffung des Grundrechts auf Asyl und besiegelten dies 
mit dem Abschiebe-Artikel 16a.
Dieser Artikel sowie die Dublin-II Verordnung schreibt den Geflüchteten 
vor, dass sie in dem Land Asyl beantragen müssen, in dem sie als erstes 
europäischen Boden betreten. Damit wird die Verantwortung auf dem Rücken
 der Flüchtlinge an die Randländer der EU wie Italien und Griechenland 
verlagert, wo sie Obdachlosigkeit, Hunger, Polizeigewalt und irreguläre 
Asylverfahren erwarten.
Diese unmenschlichen Bedingungen zwingen viele Menschen zur weiteren 
Flucht innerhalb Europas. Nachdem im April 2013 700 Geflüchtete aus 
Lampedusa aus einem Obdachlosenheim in Hamburg auf die Straße gesetzt 
wurden, entschied sich auch diese Gruppe zum aktiven Widerstand. Von 
Anfang an zeigten sich tausende Hamburger_Innen mit ihnen solidarisch 
und leisteten auf vielfältige Weise praktische Unterstützung, so bot die
 St. Pauli Kirche 80 Geflüchteten eine Unterkunft.
Der Hamburger Senat beantwortet diesen Widerstand und die gelebte 
Solidarität mit immer schärferer Repression und zeigt keinerlei 
Gesprächsbereitschaft.
Rassistische Kontrollen, Bespitzelungen und willkürliche Verhaftungen 
sind an der Tagesordnung - zuletzt führte die menschenverachtende 
Politik des Senats zu einem Verbot gegen das Aufstellen von 
lebensnotwendigen Schlafcontainern für den Winter.
Die Gruppe der Geflüchteten kämpft um ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht 
nach §23. Nach §23 liegt es in der Entscheidungsgewalt der Bundesländer,
 in Härtefällen Aufenthaltstitel zu gewähren. Die Hamburger 
Politiker_Innen und insbesondere der Bürgermeister und Hardliner Olaf 
Scholz verwehren sich aber weiterhin gegen jede gerechte Lösung und 
zeigen dem Protest die kalte Schulter.
Gezielt werden Menschen in St. Pauli und Umgebung rassistisch aufgrund 
ihrer Hautfarbe kontrolliert, verhaftet und drangsaliert, die massiv 
aufflammenden Proteste jedoch kriminalisiert.
Während die Hamburger SPD weiterhin eine unmenschliche, rassistische 
Politik betreibt, verstecken sich ihre Genossen_Innen der SPD-geführten 
Landesregierung Schleswig Holsteins hinter leeren Worten und stehlen 
sich aus ihrer Verantwortung.
"Das Flüchtlingsdrama vor Lampedusa ist nicht nur eine menschliche 
Katastrophe, sondern ein Offenbarungseid der europäischen 
Flüchtlingspolitik" [...] "Menschen in Not und Lebensgefahr muss immer 
geholfen werden. Unterlassene Hilfeleistung ist kein Unglück, sondern 
ein Verbrechen!", so SPD-Chef Stegner zur momentanen Situation. Doch bis
 jetzt lässt die Landesregierung eine klare Positionierung gegenüber dem
 Hamburger Senat vermissen und lässt zudem auch weiterhin Geflüchtete in
 Schleswig-Holstein in Lagern und im Abschiebegefängnis einsperren, 
isolieren und abschieben.
Wir unterstützen die Forderungen der Geflüchteten und fordern:
    Den sofortigen Stopp der rassistischen Kontrollen!
    Anerkennung der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" nach §23 Aufenthaltsrecht!
    Abschaffung aller Lager!
    Abschaffung der Residenzpflicht!
    Stopp aller Abschiebungen!
Solidarität mit der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" und allen Geflüchteten! Überall!
Stoppt die rassistischen Kontrollen durch den SPD-Senat!
Demonstration // 25.10.2013 // 17.00 // Bahnhofsvorplatz // Kiel
Kommt zur Demonstration am 25.10.2013 um 17.00 Uhr auf dem 
Bahnhofsvorplatz in Kiel und zeigt Solidarität mit allen Geflüchteten!!!
No Border! No Nation!
	Zusätzlich rufen wir zur Großdemonstration der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" am 2.11.2013 um 14.00 Uhr am Hachmannplatz in Hamburg auf!	
Weitere Infos:
www.lampedusa-in-hamburg.org | florableibt.blogsport.de | www.antifa-kiel.org

