Der V-Mann Michael See soll ein Terror-Konzept entwickelt haben, an dem sich das NSU-Trio orientiert habe. Doch als die Bundesanwaltschaft 2011 die Ermittlungen gegen See aufnahm hat der Bundesverfassungsschutz seine V-Mann-Akte unverzüglich vernichtet. Der rechtsradikale V-Mann hat sich anschließend unter anderem Namen ins Ausland abgesetzt.
Ein führender Funktionär aus der rechtsradikalen Szene soll als V-Mann des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) das Terror-Konzept für das NSU-Trio entwickelt haben. Das Konzept umschreibt autonome Kämpferzellen, die im Untergrund das demokratische System bekämpfen sollen.
Der V-Mann Michael See soll unter dem Decknamen „Tarif“ zwischen 1995 und 2001 mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) zusammen gearbeitet haben. Für seine „Dienste“ soll er mindestens 66.000 D-Mark erhalten haben, berichtet die Berliner Zeitung.
Doch gleich nachdem die Bundesanwaltschaft im Jahr 2011 die NSU-Ermittlungen gegen See und sechs weitere rechte V-Männer aus Thüringen übernommen hatte, wurden die Akten der Männer vom BfV vernichtet. See lebt aktuell in Schweden. Seinen Namen soll er auch geändert haben.
Schon 2012 zweifelte die SZ in einem Artikel („Chaostheorie“ vom 05.07.2012) an einem Amtsversagen in der NSU-Affäre. Eine Kumpanei zwischen Bundesbeamten und Rechtsradikalen ist offenbar nicht mehr ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang wird die Frage nach einem „Tiefen Staat“ in Deutschland immer legitimer.