Als ein paar engagierte Antifaschisten pünktlich um 10 Uhr am angemeldeten Kundgebungsort in Crailsheim vorbeischauten, deutete bis auf ein martialisches Polizeiaufgebot nichts auf eine NPD Kundgebung hin.
Wirklich nichts?
Bei genauerem hinsehen, konnte man den Bundestagskandidaten der NPD für 
den Wahlkreis Schwäbisch Hall Friedrich Kellermann inklusive einem 
NPD-Rentner auf einer Bank sitzend ausmachen. Der 59-Jährige Fleischer 
aus Kirchberg an der Jagst, Friedrich Kellermann, wartete sichtlich 
angespannt nahezu eine Stunde am Schweinemarktplatz auf seine Kameraden 
der NPD, die mit einer fast einstündigen Verspätung, kurz vor 11 Uhr, 
mitsamt ihrem Flaggschiff und Begleitfahrzeugen auftauchten.
Da ein lautstarker, kämpferischer antifaschistischer Protest aufgrund 
der kurzen Mobilisierungszeit und dem Montagmorgen um 10 Uhr nicht 
möglich war, verzichtete die Polizei auf die Komplettabsperrung des 
Platzes und es ist im nach hinein schade, nicht zahlreicher erschienen 
zu sein.
Gegen  11 Uhr begann der von ca. 15 NPDlern betriebene braune Spuk dann 
schließlich vor einem nahezu menschenleeren, dennoch sehr zentralen 
Platz. Die wenigen Passanten die an der Kundgebung vorbeiliefen 
echauffierten sich über den Blödsinn den Neidlein, Krämer, Schimmer und 
Konsorten vom Stapel ließen. Den ersten Redebeitrag übernahm der 
verängstigt wirkende JN-Landesvorsitzende und Mitglied im 
NPD-Landesvorstand  Martin Krämer. Mit äußerst zittriger Stimme 
skandierte er altbekannte rechte Parolen wie:,,Guaden Rostbraten und 
Mauldäschle anstatt Döner“. Der Auftritt Krämers war bemitleidenswert. 
Er war sichtlich durch den Wind, es schien so, als sei im letzter Zeit 
etwas schlimmes wiederfahren. Als Zweiter Redner trat Arne Schimmer auf.
 Dieser hatte des öfteren Textaussetzer und Probleme sich zu 
artikulieren. Zu guter Letzt ergriff unser allbekannter Hetzer Neidlein 
das Mikrofon und ließ seiner Ideologie freien Lauf. Größenwahnsinnig und
 fernab jeder Realität rechnet er fest damit, schon bald das Amt des 
Bürgermeisters, vermutlich in Gastenfelden, auszuüben. Besonders auf die
 von ihm genannten  ,, Landfahrerzigeuner“ hatte er es abgesehen und er 
versprach, sich für die Crailsheimer einzusetzen, sobald die 
,,2.Asylflut“ Crailsheim erreiche. Hierbei hetzte er besonders gegen das
 Asylbewerberheim in Ottendorf bei Gaildorf. Lobende Worte fand er 
lediglich bezüglich der Kroaten, denen er laut eigener Aussage , dank 
seiner Jahre als Söldner, ,,genetisch sehr nahe“ zu stehen scheint. Wie 
zu erwarten war Neidleins Rede an Menschenverachtung kaum zu toppen. 
Alles in Allem war die NPD Kundgebung ein Armutszeugnis der NPD in Baden
 Württemberg. Friedrich Kellermann ergriff nicht einmal das Wort, 
sondern stand nur rein dekorativ auf dem Schweinemarktplatz. Erfreulich 
ist, dass jeder, der den Platz passieren musste (bis auf zwei 
Vollidioten), die NPD mit Ignoranz bestrafte.
Kurz nach 12 Uhr hatte der Spuk ein Ende – die Crailsheimer schienen sichtlich erleichtert.
Der NPD ist es in Crailsheim nicht gelungen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Neidlein und Co. Euch sei gesagt:
Heute ist nicht aller Tage, wir sehn uns wieder, keine Frage. Denn, das
 darf man nicht vergessen, besonders Menschen welche sich für den Land- 
und Bundestag bewerben, haben Namen und Adressen.





