Konzert rechtsradikaler Muskgruppen in der Nähe von Mailand zog mehr als tausend Neonazis aus ganz Europa an. Der Bürgermeister von Mailand übt heftige Kritik am Polizeichef, der die Veranstaltung genehmigt hatte.
Ein großes Treffen rechtsradikaler Skinheads in Norditalien sorgt für Aufregung. Über tausend Anhänger der Neonazi-Gruppe "Hammerskins" aus ganz Europa beteiligten sich in Rogoredo bei Mailand an einem Konzert rechtsradikaler Musikgruppen. Bis in die Nacht auf Sonntag traten Bands wie die britischen "Brutal Attack" und "Blood and Honour" auf, die zu den beliebtesten rechtsradikalen Gruppen zählen.
Am Treffen nahmen rechtsradikale Anhänger aus vielen europäischen Ländern teil, die zum Großteil mit Autos und Bussen in Mailand eingetroffen waren. Die Veranstaltung ging ohne Zwischenfälle und Probleme für die öffentliche Sicherheit zu Ende, löste jedoch auf politischer Ebene heftige Diskussionen aus. "Diese Veranstaltung ist für eine offene Stadt wie Mailand unannehmbar. In Zukunft darf es nie wieder Initiativen geben, bei denen zu rassistischer und politischer Intoleranz gehetzt wird", sagte der Mailänder Bürgermeister Giuliano Pisapia.
Auch der Partisanenverband ANCI protestierte gegen die Neonazi-Veranstaltung. "Dieses Treffen ist eine Beleidigung für eine Stadt, die das nazifaschistische Regime bekämpft hat", hieß es in einer Presseaussendung. Ein Abgeordneter der Linkspartei SEL hatte ein Eingreifen von Innenminister Angelino Alfano gefordert, um das Neonazi-Treffen zu verhindern.
Der Bürgermeister protestierte gegen den Polizeichef, der die Genehmigung für die Veranstaltung gegeben hatte. Die Polizei erwiderte, dass die Bedingungen, um das Treffen zu verbieten, nicht vorhanden waren, weil alle Bedingungen zum Erhalt der öffentlichen Sicherheit garantiert worden waren.