Heute am 6. Juni 2013 fand die Fachmesse für Ausbildung und Studium „Vocatium“ in der STATION-Berlin in der Nähe des U-Bahnhofes Gleisdreieck statt. Auf der Messe, die von Tausenden SchülerInnen besucht wird, hatte auch die Bundeswehr einen größeren Informationsstand, direkt neben den Ständen der Bundespolizei, des BKA, des BND und der Berliner Polizei. Eine Gruppe AntimilitaristInnen wollte die Bundeswehr nicht ungestört ihre Propaganda verbreiten lassen.
Dazu wurde der Stand als Tatort von der antimilitaristischen 
Spurensicherung mit einem rot-weißen Band abgesperrt. Mit Schutzanzug, 
Mundschutz, Schutzhaube und Schuhüberziehern ausgerüstet wurde 
Beweismaterial markiert und fotografiert. Die entsprechenden Gegenstände
 bekamen Spurennummern. Es wurden auch Flugblätter verteilt, in denen 
auf die Rolle der Bundeswehr als international agierende Mörderbande 
aufmerksam gemacht wurde. Außerdem gab es Durchsagen zur Aktion per 
Megafon. 
Bereits nach kurzer Zeit war der Sicherheitsdienst zur 
Stelle und wollte die Aktion beenden. Nachdem eine Aktivistin vom 
Sicherheitspersonal aus der Halle gezerrt wurde, verließen alle 
AktivistInnen gemeinsam das Messegelände. Zu Personalienfeststellungen 
kam es nicht. 
Text des verteilten Flyers: 
Liebe Besucherinnen und Besucher der Messe Vocatium, 
bitte
 Abstand halten, hier befindet sich ein Tatort! Wir sind die 
antimilitaristische Spurensicherung und wir sind hier um das 
Beweismaterial sicherzustellen. 
Die Bundeswehr hat sich schwerer 
Straftaten wie Mord und Totschlag schuldig gemacht. Hier auf der Messe 
macht die Bundeswehr mit einem Stand für sich Werbung. Nach dem 
Aussetzen der Wehrpflicht hat sie einen besonderen Bedarf an 
Freiwilligen, die sie für ihr mörderisches Treiben engagieren kann. Sie 
wirbt deshalb massiv auf Messen, in Schulen und allgemein im 
öffentlichen Raum. Dabei will sie als attraktiver Arbeitgeber 
erscheinen. Sie stellt sich als Verteidigerin von Demokratie und 
Menschenrechten dar. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine 
Organisation, die international für Zerstörung, Leid und Tod 
verantwortlich ist. So wurden beispielsweise am 4. September 2009 in 
Afghanistan mehr als 140 ZivilistInnen auf Befehl des Bundeswehroberst 
Georg Klein ermordet. Statt einer Verurteilung wurde Klein von der 
Bundeswehr zum Brigadegeneral befördert. 
Rund 6000 SoldatInnen 
der Bundeswehr beteiligen sich derzeit an Einsätzen im Ausland. Die 
Auslandseinsätze der Bundeswehr werden mit „humanitären Absichten“ und 
der angeblichen „Stabilisierung“ bestimmter Regionen begründet. Das 
Resultat dieser Einsätze ist jedoch das genaue Gegenteil von Humanität 
und Stabilisierung. Das eigentliche Ziel ist die Ressourcensicherung und
 geostrategische Machtpolitik. 
Wir wollen das Treiben der 
Bundeswehr nicht ungestört zulassen, weder hier noch anderswo. Keine 
Werbung der Bundeswehr im öffentlichen Raum! Gegen Krieg und Militär!
  







