Sechs Aktivisten, die dem black blog egypt angehören sollen, wurden von einem Berufungsgericht in Kairo freigesprochen. In erster Instanz waren sie noch zu Haftstrafen von 5 Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Sie hatten sich im April an einer Solidaritätsdemo für inhaftierte Aktivisten beteiligt und waren beschuldigt worden, sich an Angriffen auf ein Gerichtsgebäude beteiligt zu haben, sowie ein Bullenfahrzeug in Brand gesetzt zu haben.
Allein in diesem Jahr wurden bei den diversen Protestaktionen nur in Kairo nach Angaben von ägyptischen Medien um die 2000 Menschen von den Bullen festgenommen.
Viele wurden später wieder freigelassen, ohne dass es zu einer Anklage kam.
Neben diversen, auch prominenten, Aktivisten, wurden auch mehrere dutzend Menschen in die Knäste verschleppt, denen eine Zugehörigkeit zum black bloc vorgeworfen wird.
Allein bei einer einzigen Grossrazzia in Kairo im April, bei der zahlreiche Wohnungen durchsucht wurden, waren zeitgleich 22 Menschen inhaftiert worden, denen die Zugehörigkeit zum black bloc unterstellt wurde.
Die genaue Anzahl der Menschen, die nach Demos und Aktionen nach wie vor inhaftiert sind, ist unbekannt, viele müssen ohne jeglichen anwaltschaftlichen Beistand auskommen.
Bereits am vergangenen Donnerstag musste ein Gericht 11 Menschen freilassen, denen eine Beteiligung an militanten Aktionen des black bloc vorgeworden wurde.
Einige der Festgesetzten konnten nachweisen, dass sie sich zum Zeitpunkt der Aktionen einige Kilometer entfernt in einem Cafe aufgehalten hatten.