Freiburg: Piusbrüder treffen auf Gegendemo

Erstveröffentlicht: 
05.04.2013

Die umstrittene und erzkonservative Piusbruderschaft hat in Freiburg gegen Abtreibung demonstriert. Begleitet wurde sie von einem Großaufgebot der Polizei – und Gegendemonstranten. Es gab tumultartige Szenen und Festnahmen.

 

Es ist eine Tradition, die die Anhänger der Piusbruderschaft und ihre Gegner aus dem linksalternativen Spektrum verbindet: Die alljährliche Demonstration in der Freiburger Innenstadt mit Auftakt in der Humboldtstraße, wo Pro Familia Schwangere berät. Am Freitagabend allerdings kam es zu heftigeren Rangeleien zwischen den Gegendemonstranten und der Polizei als in den Jahren zuvor.

Rund 100 Anhänger der umstrittenen katholischen Piusbruderschaft hatten sich in der Humboldtstraße versammelt, um gegen Abtreibung zu protestieren. Von dort zogen sie betend und singend Richtung Altstadt – begleitet von etwa 100 skandierenden Gegnern. Zur Gegendemonstration aufgerufen hatte die Autonome Antifa. Ein Großaufgebot der Polizei begleitete den Zug der Piusbrüder. Die hatten ihre Kundgebung angemeldet.

Die Beamten hatten Mühe, den Weg in der Kaiser-Joseph-Straße frei zu bahnen. Die Gegendemonstranten blockierten immer wieder die Strecke. Am Bertoldsbrunnen kam es zu Rangeleien und tumultartigen Szenen. Die Polizei stoppte den Demonstrationszug einige Minuten auf Freiburgs Stadtbahnkreuz, die Bahnen stauten sich. Der weitere Zug durch die Altstadt, um das Münster und zum Kartoffelmarkt verlief ohne größere Zwischenfälle.


Insgesamt nahm die Polizei sechs Gegendemonstranten kurzzeitig fest – weil sie gegen das Versammlungsgesetz verstießen, indem sie die angemeldete Kundgebung blockierten, und weil sie Widerstand gegen Polizeibeamte leisteten. Sie erhielten Platzverweise, erklärte der Einsatzleiter der Polizei, Harry Hochuli.