Die umstrittene und erzkonservative Piusbruderschaft hat in Freiburg gegen Abtreibung demonstriert. Begleitet wurde sie von einem Großaufgebot der Polizei – und Gegendemonstranten. Es gab tumultartige Szenen und Festnahmen.
Es ist eine Tradition, die die Anhänger der Piusbruderschaft und ihre 
Gegner aus dem linksalternativen Spektrum verbindet: Die alljährliche 
Demonstration in der Freiburger Innenstadt mit Auftakt in der 
Humboldtstraße, wo Pro Familia Schwangere berät. Am Freitagabend 
allerdings kam es zu heftigeren Rangeleien zwischen den 
Gegendemonstranten und der Polizei als in den Jahren zuvor.
Rund 100 Anhänger der umstrittenen katholischen Piusbruderschaft hatten 
sich in der Humboldtstraße versammelt, um gegen Abtreibung zu 
protestieren. Von dort zogen sie betend und singend Richtung Altstadt – 
begleitet von etwa 100 skandierenden Gegnern. Zur Gegendemonstration 
aufgerufen hatte die Autonome Antifa. Ein Großaufgebot der Polizei 
begleitete den Zug der Piusbrüder. Die hatten ihre Kundgebung 
angemeldet.
Die Beamten hatten Mühe, den Weg in der Kaiser-Joseph-Straße frei zu 
bahnen. Die Gegendemonstranten blockierten immer wieder die Strecke. Am 
Bertoldsbrunnen kam es zu Rangeleien und tumultartigen Szenen. Die 
Polizei stoppte den Demonstrationszug einige Minuten auf Freiburgs 
Stadtbahnkreuz, die Bahnen stauten sich. Der weitere Zug durch die 
Altstadt, um das Münster und zum Kartoffelmarkt verlief ohne größere 
Zwischenfälle.
Insgesamt nahm die Polizei sechs Gegendemonstranten kurzzeitig fest – 
weil sie gegen das Versammlungsgesetz verstießen, indem sie die 
angemeldete Kundgebung blockierten, und weil sie Widerstand gegen 
Polizeibeamte leisteten. Sie erhielten Platzverweise, erklärte der 
Einsatzleiter der Polizei, Harry Hochuli.
