Vortrag von Nadine Müller im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu Krise und Überwachung:„Kapitalismus am Rande des Nervenzusammenbruchs“ des Seminars für angewandte Unsicherheit [SaU]: www.unsicherheit.tk
Nadine Müller erzählt über die Widersprüche der neueren Formen der Arbeitsorganisierung, deren Probleme in erster Linie neoliberal in Form der Prekarisierung gemanagt werden.
Seit der „Krise des Fordismus“ Mitte der 1970er Jahre hat sich Arbeit
 im Prozess der Computerisierung grundlegend gewandelt. In der 
Computerisierung findet ein Dominanzwechsel von körperlicher Arbeit an 
der Maschine zu geistig-kreativen Tätigkeiten, die vor allem durch 
Software unterstützt werden, statt. Damit erlangt Kreativität eine 
enorme Bedeutung, und hierarchisches Management, also die Trennung von 
Leitung und Ausführung, wird problematisch. Um den neuen 
Arbeitsanforderungen zumindest in gewissem Maße gerecht zu werden, 
„vermitteln“ neue Formen der Arbeitsorganisation wie die 
Matrixprojektorganisation zwischen diesen neuen Arbeitsanforderungen und
 den alten betrieblichen Hierarchien.
Aber dieser Kompromiss steckt voller Widersprüche, aus denen 
Produktivitätsprobleme resultieren. Diese Probleme werden in erster 
Linie neoliberal in Form der Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen 
gemanagt. Die daraus resultierenden Krisen zeigen, wie sehr die 
zukünftige Form von Arbeit umkämpft ist.
Nadine Müller ist Sozialwissenschaftlerin und lebt in Berlin.
Die Veranstaltung findet um 19:00 in der Marianne (Mariannenstr. 6, Berlin-Kreuzberg) statt. Der Ort ist rolligerecht.
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