Informationen zur aktuellen Lage sowie einen Einblick in den Verlauf der Gemeinderatssitzung vom 18.03.2013.
Liebe
 Unterstützerinnen und Unterstützer, Liebe Genossinnen und Genossen, Liebe Freundinnen und Freunde,
Als
 erstes wollen wir Irrlichter_innen uns für eure Unterstützung und 
Solidarität bedanken, besonders bei den vielen Unterstützerinnen und 
Unterstützern, die uns zur Gemeinderatssitzung begleitet haben. Wir wollen hier noch einige Dinge zu den Zeitungsartikeln hinzufügen und klarstellen.
Am
 Montag, den 18.03, sind wir gemeinsam mit einer Vielzahl an 
Unterstüzer_innen zur Gemeinderatssitzung im Rathaus Schopfheim 
gegangen, um noch einmal unsere Meinung Kund zu tun und zu erfahren 
warum das Café Irrlicht und der Soziokultur Schopfheim e.V. nichtmehr 
als Teil der kulturellen Landschaft Schopfheims erwünscht ist. Der
 Mietvertrag, der vom Gemeinderat einstimmig angenommen, vom 
Bürgermeister unterschrieben, und uns von der Stadtverwaltung vorgelegt 
wurde, würde uns in unserer soziokulturellen Arbeit und in unseren 
Grundsätzen
 massiv einschränken.
Die Stadt Schopfheim hat uns in 
ihrer Fragerunde angehört und kam sichtlich in Bedrängnis bei der 
Beantwortung der vom Café Irrlicht bzw. dessen Sympathisant_innen 
vorgetragenen Fragen. Herr Nitz ging zwar auf nahezu alle gestellten 
Fragen ein, doch zu einer konkreten Antwort kam er oft nicht. So 
behauptete er auf die Frage hin, warum die „Irrlichter_innen“ 
Versammlungen auf öffentlichem Gelände rund ums Café Irrlicht aufzulösen
 haben, dass dies so nicht in dem Mietvertragsentwurf enthalten sei. Als
 daraufhin der betreffende Paragraph vorgelesen wurde, antwortete der 
Bürgermeister nur mit der Gegenfrage: „Aber warum steht das dadrin?“
Der
 Bürgermeister empfiehl uns, da wir weder Berechtigung noch Lust haben, 
Versammlungen auf öffentlichem Gelände aufzulösen, dass wir uns dort 
eben nichtmehr versammeln sollten. Jedoch war ihm wohl nicht klar, dass 
sich auf dem erwähnten Gelände, rund ums
 Café Irrlicht, jeder aufhalten kann und nicht im Bezug zum Café 
Irrlicht stehen muss. Wir dürfen, und wollen nicht die Arbeit der 
Polizei übernehmen und sind auch nicht dazu bereit, als repressives 
Werkzeug zur Eingrenzung der Grundrechte benutzt zu werden. Bei größeren
 Veranstaltungen des Café Irrlichts, wird von den freiwilligen Helfern 
jedoch darauf geachtet, dass sich auf dem öffentlichen Gelände keine 
lärmenden Menschenmassen aufhalten, um Belastungen für AnwohnerInnen zu 
vermeiden.
Uns wurde auf die Frage, warum das Verbot von 
Schusswaffen explizit in der Hausordnung  steht, geantwortet, dass es ja
 schon zu Vorfällen mit Schusswaffen im Irrlicht gekommen wäre. 
Daraufhin protestierte das Publikum lautstark und der Bürgermeister 
wurde aufgefordert Beweise zu liefern. Es wurde geantwortet, dass ein 
Bürger nachts Schüsse aus dem Irrlicht gehört habe. Dies ist jedoch 
nicht der Fall. Im Café Irrlicht gab es noch keinen
 einzigen Vorfall, in dem eine Schusswaffe involviert war!
Aus dem Gemeinderat kam außerdem
 die Anmerkung, dass sich das Café Irrlicht im November mit der 
Stadtverwaltung auf einen Mietvertrag geeinigt hätte. Dies war jedoch 
nicht der Fall! Man einigte sich lediglich darauf über den Entwurf
 mit dem Kollektiv Rücksprache zu halten und danach eine Stellungnahme 
abzugeben. Der besagte Mietvertragsentwurf wurde im darauffolgenden 
Plenum abgelehnt und die Stellungnahme seitens des Café Irrlichts, wie 
vereinbart, abgegeben.
Als schlussendliches Ergebnis der 
Gemeinderatssitzung, wurde uns vom Bürgermeister zugesichert, dass wir 
die strittigen Punkte noch einmal überarbeiten dürfen und über diese 
dann erneut im Gemeinderat abgestimmt werden wird.
Am 
27.03. fand dann ein Gespräch zwischen Vertretern des Café Irrlichts 
sowie dessen Anwältin, dem Bürgermeister und einem Mitarbeiter der
 Stadtverwaltung statt. Es wurde über die strittigen Punkte, welche auch
 schon in der vergangenen Gemeinderatssitzung Thema waren, diskutiert, 
sowie von der Soziokultur Schopfheim e.V. eine überarbeitete Version des
 Mietvertrages vorgelegt.
Die Vertreter der Stadt Schopfheim 
sicherten uns zu auf die Vorschläge und Änderungen einzugehen, werden 
diese aber prüfen, und den Gemeinderat darüber abstimmen lassen.
Wir
 appelieren an Bürgermeister und Stadtverwaltung, dies nun auch 
tatsächlich, wie besprochen, umzusetzen und an den Verstand und die 
Vernunft der Gemeinderäte, diesen Mietvertragsentwurf anzunehmen. 
Ansonsten wird das Café Irrlicht, welches einen Großteil der 
Schopfheimer Kulturlandschaft ausmacht, in seiner derzeitigen Form 
nichtmehr weiter bestehen können!

