PINNEBERG. Es ist Donnerstagabend. Kurz vor 20 Uhr. Eine Gruppe mutmaßlicher Neonazis hat sich in der Gaststätte "Rondo" an der Richard-Köhn-Straße versammelt. Die Teilnehmer der Runde bleiben nicht lange ungestört. Die Antifa ist gut informiert. 20 vermummte Autonome protestieren gegen die angeblich private Veranstaltung. Folge: ein Großeinsatz der Polizei. "Es waren mehrere Streifenwagen vor Ort", so Sandra Mohr, Pressesprecherin der Polizei, im Gespräch mit unserer Zeitung. Man habe eine mögliche Eskalation verhindern wollen.
Die Beamten treffen auf ein 
bekanntes Gesicht. Mit Ingo Stawitz gehört der ehemalige Landeschef der 
NPD zu den Teilnehmern der Veranstaltung im "Rondo". Wie ein  
Mitarbeiter des Restaurant gestern gegenüber unserer Zeitung bestätigte,
 hatte Stawitz den Saal auch gebucht. Die NPD sei häufiger zu Gast - 
auch andere politische Gruppierungen. Die Besucher hätten sich 
"ordentlich benommen". Zu verfassungsfeindlichen Gesten sei es nicht 
gekommen.  
Die Betreiber des "Rondo" waren es auch, die sofort 
nach dem erscheinen der Antifa die Tür absperrten - und die  Polizei 
riefen.  "Die meisten anwesenden Personen flüchteten  beim Eintreffen 
der Beamten", so Mohr. Die Polizisten  überprüften die Personalien der 
verbliebenen Demonstranten. Mohr betont aber: "Es lagen keinerlei 
strafbare Handlungen vor." Einschreiten musste dafür  die Feuerwehr. In 
der Nähe des "Rondo" brannte ein Müllcontainer. "Die Polizei ermittelt. 
Zurzeit können wir aber nicht sagen, ob ein Zusammenhang mit den 
Ereignissen vor dem Lokal besteht", sagt die Pressesprecherin der 
Polizei. In einem Schreiben an unsere Zeitung zeigte sich die Antifa  
zufrieden mit der Aktion. Man habe auf "einen seit Jahren genutzten 
Treffpunkt der NPD aufmerksam  machen wollen."  
