Lesung mit den AutorInnen des soeben im Unrast Verlag Münster erschienenen Sammelbandes "Antiziganistische Zustände 2. Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse", präsentiert und moderiert von der Initiative "Geschichte vermitteln".
In den letzten Jahren haben sich Medien, Wissenschaft und Politik
 vermehrt mit dem Thema Antiziganismus beschäftigt. Die 
Auseinandersetzung bleibt jedoch häufig oberflächlich und trägt dazu 
bei, stereotype Wahrnehmungen zu verfestigen.
Gerade Letzteres führt immer wieder dazu, dass die Verantwortung für die
 in vielen Fällen äußerst schwierige Lage der von Antiziganismus 
betroffenen Menschen bei diesen selbst gesucht wird, statt bei der 
Mehrheitsgesellschaft, von der Diskriminierung und Verfolgung ausgehen.
Demgegenüber greifen die im erschienenen Sammelband versammelten 
Beiträge bisherige Debatten ausgehend von einer Kritik an der 
Mehrheitsgesellschaft auf und leisten dabei eine Verknüpfung von 
theoretischer Begriffsbildung, historischer Darstellung und empirischer 
Analyse. Die inhaltliche Breite der Beiträge soll dabei als Stärke 
verstanden werden, die Reflexionen des Antiziganismus aus verschiedenen 
Blickwinkeln ermöglicht und Ansatzpunkte für Interventionen aufzeigt.
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