Eine Regionalstudie aus dem Rems-Murr-Kreis
zeigt, dass entgegen weit verbreiteter Vorstellungen Rechtsextremismus
nicht aus sozialer und wirtschaftlicher Desintegration und
Perspektivlosigkeit entsteht. Vielmehr können auch in einer ökonomisch
prosperierenden Region rechtsextreme Einstellungen auf fruchtbaren
Boden fallen. Hier spielt das Umfeld eine wichtige Rolle: wo
rechtsextreme Einstellungen und Meinungsäußerungen ignoriert oder
hingenommen werden, weil sie als "normal" angesehen werden, haben
rechtsextreme Akteure wie die NPD es besonders leicht, Fuß zu fassen
und neue Anhänger zu gewinnen. Die Referentin Gudrun Merkle (Uni Tübingen) wird in dem Vortrag die
wichtigsten Ergebnisse der Studie vorgestellen: welche Rolle spielen
die ökonomische Situation, die politische Mehrheitskultur oder Faktoren
wie Heimatverbundenheit bei der Entstehung und Verbreitung
rechtsextremer Einstellungen? Welche Schlussfolgerungen ergeben sich
daraus für die politische Arbeit gegen rechts? Im Anschluss soll die Situation in Freiburg und Umgebung beleuchtet
werden. Wie aktiv sind rechtsextreme Gruppen hier? Welche
Gegenstrategien bieten sich hier an? Welche Rolle können Gewerkschaften
hier spielen? 18.06.2009 - 20 Uhr - Uni Freiburg - KG III - HS 3118