Gegen die Verharmlosung von Nazi-Konzerten!

2.7.2007 Thompson-Konzert in Zagreb

Für den 6. Juni 2009 plante der kroatische Popsänger Marko Perkovic alias „Thompson“ im Bochumer Ruhrkongress aufzutreten. Dieses Konzert ist durch eine kurzfristige Intervention durch die Ratsfraktion der LINKEN verhindert worden. Dank einem Hinweis eines antifaschistischen Musikfreundes konnte die Antifa-Jugend Bochum die Bochumer Ratsfraktion der Linkspartei über das Problem aufklären.

 

Perkovic ist für seine faschistische, nationalistische und militaristische Gesinnung bekannt. Sein Künstlername „Thompson“ kommt von der Maschinenpistole der Marke „Thompson“ mit der er im Krieg gegen die Serben gekämpft hatte. Stolz ruft er vor jedem seiner Konzerte den Gruß der faschistischen Ustascha-Bewegung »Za dom spremni!« (Für das Vaterland bereit!), die während des 2. Weltkrieges mehrere hunderttausend SerbInnen, Jüdinnen/Juden, Roma und AntifaschistInnen ermordet hatte, und stößt dabei ein Schwert in den Boden. Dabei antworten ihm viele der Konzertbesucher regelmäßig mit dem Hitlergruß. Sein Publikum zeigt durch entsprechende Fahnen und T-Shirts zum Teil offen seine Sympathie für die Ustascha. Im Globus Weekly News Magazine sagte Perkovic: „Ich habe nichts gegen Ustascha Symbole. Warum sollte ich?".

»Das verbreitete Zeigen von Ustascha und ultranationalistischen Symbolen bei »Thompson«-Konzerten ist kein Fehler oder eine Zufälligkeit. Ein Musiker, der nostalgisch über den Ustascha Führer Ante Pavelic singt und sich positiv über Kroatiens schlimmstes Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg in Jasenovac und Stara Gradiska äußert, fordert seine Fans offen zur Indentifikation mit dem genozidalen Ustascha Regime auf«, so das Simon Wiesenthal Center, eine internationale Menschenrechtsorganisation, die sich gegen Antisemitismus einsetzt, in einem Brief an den kroatischen Staatspräsidenten Stipe Mesic. (http://www.turnitdown.de/796.html)

In früheren Liedern brachte Perkovic offen seine Sympathie für den Faschismus zum Ausdruck, er besang sogar den Völkermord im kroatischen KZ Jasenovac verherrlichend.

Auch für aktuelle Greueltaten von Kriegsverbrechern scheint der Militarist Perkovic sich begeistern zu können: einen Teil seiner Konzerteinnahmen widmete er dem Kriegsverbrecher Ante Gotovina, der für die Ermordung von 150 Serben und die Vertreibung von zehntausend Serben verantwortlich gemacht wird.

Trotz der offensichtlich faschistischen Gesinnung von „Thompson“ und großen Teilen seiner Fans, hat der zweifelhaft Künstler es geschafft sich zu etablieren. Immer wieder schafft er es die Konzerthallen auf der ganzen Welt zu füllen, in Zagreb sang er vor 50000 Leuten, aber auch im Ausland hat er des Öfteren eine vierstellige Besucherzahl. Bei vielen seiner Auftritte regte sich bereits Protest, teils mit, teils ohne Erfolg. Oftmals berufen Perkovic und seine Manager sich darauf, dass an seinen Texten ja nichts faschistisches sei, er nur seine Heimat liebe und Verbote seiner Konzerte die kroatische Minderheit diskriminieren würden.

Er trat in Deutschland bereits in Frankfurt, Stuttgart (hier stellte DIE LINKE einen Antrag den Auftritt zu verhindern) und München auf. Sein Konzert am 2. Mai dieses Jahren in München konnte nur deshalb stattfinden, weil die Manager der Konzerthalle nicht über den politischen Hintergrund des Sängers und seiner Anhängerschaft informiert worden war. Ansonsten hätte man ihm den Ort nicht zur Verfügung gestellt.

100 PolizistInnen sicherten damals das Konzert ab, aus Angst vor Gewalttätigkeiten seitens Perkovics Fans. 2003 wurden in Amsterdam und Rotterdam Thompson-Konzerte verboten, um das Zurschaustellen faschistischer Symbole zu verhindern. 2007 war aus einem Thompson-Konzert in Luzern eine Schlägerei resultiert. In Toronto schaffte es das Simon-Wiesental-Center im selben Jahr durch seinen Protest gegen Perkovics politische Ausrichtung die Absage zweier Konzertorte zu erwirken. Dennoch fand das Konzert in Toronto auf einem Privatgrundstück statt, auf das die Veranstalter 5000 Fans per Mail und SMS gelotst hatten.

2008 sagte der Sicherheitsvorstand der Schweizerischen Stadt Dietikon ein Thompson-Konzert in der Stadthalle aufgrund befürchteter Gewalttätigkeiten und aufgrund von Perkovics faschistischer Einstellung ab. In Sarajevo hatten die jüdische und die muslimische Gemeinde gemeinsam ein Konzert von Perkovic verhindert, mit dem Argument, er würde Hass zwischen den Volksgruppen schüren und die Ustascha verherrlichen.



Wir sind froh, dass Thompson in Bochum nicht auftreten darf und hoffen, dass es so bleibt, weil:


- Es nicht akzeptabel ist, dass ein bekennender Faschist, Rassist und Antisemit mit zum Teil ebensolchen Fans in
  aller Öffentlichkeit einen Auftritt abhalten kann


- Die Verherrlichung und Verharmlosung von Faschismus, Völkermord, Antisemitismus und Kriegsverbrechen nicht
  gedultet werden darf


- Thompson-Konzerte immer ein hohes Gewaltpotenzial in sich bergen und es gerade in einer derartigen Nähe zur
  neuen Synagoge unverantwortlich ist, die Stadt, ihre Einwohner und Angehörige von Minderheiten dieser Gefahr
  auszusetzen


- Es ein positives Beispiel für andere Städte darstellt: je öfter Perkovics Auftritte verhindert werden, desto
  mehr Argumente werden andere Städte und KonzerthallenbesitzerInnen haben, ihn vor die Tür zu setzen


- Weil es ein Zeichen für alle ist, die faschistische Ideologie über Musik verbreiten wollen, dass sie in Bochum
  so viele Steine in den Weg gelegt bekommen, wie möglich




Marko Perkovic ist ein Faschist und vertritt verbrecherische und menschenfeindliche Ansichten. Stoppt ihn, wo ihr könnt!

Antifaschistische Jugend Bochum

 

 

Links:


 

de.Wikipedia zu Perković

 

en.Wikipedia zu Perković

 

Wikipedia zur Ustascha-Bewegung

 

Simon-Wiesenthal-Center zum Konzert in einer Kath. Kirchengemeinde in Manhatten 2007

 

Jungle World vom 04.12.02: „Niemand liebt uns“


Jungle World vom 15.11.07: „Rock Da Vaterland“

 

Süddeutsche Zeitung vom 29.04.09: „Maschinenpistolen-Lieder“

 

FAZ: Der Hass-Sänger

 

Indymedia-Artikel vom 06.07.2007

 

Diskussion zum Stuttgart-Konzert von Thompson

 

Kroatien-Aktuell (Newsblog): „Umstrittenes Konzert in München: Marko Perkovic alias Thompson“ (29.4.09)

 

Antrag der Linkspartei Stuttgart

 

Offener Brief an den Münchener Bürgermeister zum damals bevorstehenden Konzert

 

Ergüsse über die Entfremdung von der „kroatischen Volksmusik“

 

Diskussion über Perković

 

 


Beispielhafte Videos von Percović:

 

 

http://www.youtube.com/watch?v=VyD897wTt6Q

http://www.youtube.com/watch?v=KbqSYW6cILM&feature=related

 

 

 

 


 

 

Stellungnahme der Antifaschistischen Jugend Bochum

zum Thompson-Konzert und dem Bochumer Wahlzirkus

am 27.05.2009

 

Das Konzert des rechtsradikalen Ultranationalisten Marko Perkovic, alias Thompson, am 6.6.2009 in Bochum wird nicht stattfinden. So verkündeten heute am 27. Mai die Fraktionsvorsitzenden der Bochumer SPD und Grünen.

Dem ganzen voraus gegangen war die Absicht der Linkspartei-Ratsfraktion am morgigen Tag im Rat einen Dringlichkeitsantrag einzubringen, um ein Verbot des rechten Events im Bochumer RuhrKongress zu erwirken. Kaum war das Anliegen auf dem Tisch, erfolgte diese überraschende Stellungsnahme der SPD/die Grünen. In ihrer Pressemitteilung konstanieren sie, dass der Antrag der Linkspartei gegenstandslos sei, da das Thompson Konzert längst abgesagt wäre.

Ein erstaunlicher Fakt, wurde doch heute nachmittag in diversen Internet-Portalen wie „Kroatien Aktuell“, „Bartime“ und anderen noch über den anstehenden Auftritt von Marko Perkovic am übernächsten Samstag in Bochum gesprochen und das Konzert beworben.

Aber augenscheinlich wissen die dort schreibenden kroatischen Nationalisten weniger als die Bochumer Stadtspitze, die auch den Aufsichtsrat der unglückseligen Veranstaltungs- GmbH stellt, die der Thompons-Band mündlich zusagte.

Es stellt sich also die Frage, ob das Konzert wirklich schon vorher abgesagt wurde und die Herrschaften aus der Stadtspitze ihre politisch-peinliche Blindheit nur verschweigen wollten. Oder sie im jetztigen Wahlkamopf mal schnell innerhalb von Stunden Tatsachen schafften.

 

Generell steht es aber laut SPD/Grüne noch zur Debatte, ob man Herrn Perkovic als Faschisten bezeichnen kann. Wir von der „Antifaschistischen Jugend Bochum“, die DIE LINKE auf das Thompson-Konzert aufmerksam gemacht haben, wundern uns etwas über den Faschismusbegriff der Bochumer demokratischen Mitte.

 

 

Heiteres Politik-Raten für Sozialdemokraten:

»Das verbreitete Zeigen von Ustascha- und ultranationalischen Symbolen bei »Thompson«-Konzerten ist kein Fehler oder eine Zufälligkeit. Ein Musiker, der nostalgisch über den Ustascha-Führer Ante Pavelic singt und sich positiv über Kroatiens schlimmstes Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg in Jasenovac und Stara Gradiska äußert, fordert seine Fans offen zur Indentifikation mit dem genozidalen Ustascha Regime auf« Dies ist ein Zitat des Simon-Wiesenthal-Center aus einem Brief an den kroatischen Staatspräsidenten Stipe Mesic.

Noch ein paar Zitate des Herrn Perkovic gefällig Herr Fleskes und Herr Cordes?

"There is nothing wrong with my voicing right-wing, Ustaše, beliefs."

"I don't mind Ustaše symbols. Why should I?"

"Serbs lie, they are that kind of a people. They can't love us, nor is that natural. They are our eternal sworn enemies."

 

(Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Marko_Perkovic)