Bis zu 300 Personen aus der linken Szene haben am Samstagabend ab 18 Uhr in der Innenstadt demonstriert, unter anderem für den Erhalt des studentischen Kulturcafés "Kuca" an der Pädagogischen Hochschule (PH).
Dessen Abriss hatte der Gemeinderat am 20. November im Zuge einer 
geplanten Neubebauung und -gestaltung des Areals rund um den Bahnhof 
Littenweiler und die PH beschlossen. Die Demonstration blieb trotz 
einiger aggressiver Parolen weitgehend friedlich, allerdings legte der 
Protestzug am Bertoldsbrunnen und in der Bertoldstraße für etwa 30 
Minuten den Straßenbahnverkehr lahm.
Demonstrationen linker Gruppen an einem vorweihnachtlichen 
Samstagnachmittag haben mittlerweile Tradition. In diesem Jahr wurde 
allerdings trotz Ankündigung auf größere Protestaktionen auf dem 
Weihnachtsmarkt verzichtet. Zu der "Nacht-Tanz-Demo" gegen 18 Uhr hatte 
unter anderem die Studierendenvertretung Usta der PH aufgerufen. 
Ordnungsgemäß im Rathaus angemeldet war sie nicht. Dies sorgte bei 
Polizeieinsatzleiter Harry Hochuli, dem Leiter des Reviers Nord, für 
Unverständnis. "Ich habe keinen Ansprechpartner", sagte er mehrfach und 
forderte die Demonstranten, die sich an der Ecke Bertold-/Niemensstraße 
beim Café Aspekt versammelt hatten, auf, auf eine Demo zu verzichten, da
 die Innenstadt wegen der Weihnachtseinkäufer völlig überfüllt sei.
Die geschätzte Hundertschaft der Polizei ließ die Demonstranten dann 
doch gewähren und begleitete diese bis in den Bereich 
Adler-/Belfortstraße. Als dort 100 verbliebene Demonstranten zu 
lautstarker Musik tanzten und sich Nachbarn beschwerten, löste die 
Polizei die Versammlung auf. Unter den Demonstranten waren einige 
Kinder. Bei der Feststellung der Personalien kam es zu einem Gerangel, 
laut Polizei waren einige Teilnehmer stark alkoholisiert. Die Polizei 
ermittelt in mehreren Fällen wegen versuchter Beleidigung der Polizei, 
der Befreiung eines in Gewahrsam Genommen und wegen Verstoßes gegen das 
Versammlungsgesetz.
Eine zweite Demo, bei der gegen 21 Uhr 70 Personen vom Stühlinger 
Kirchplatz Richtung Innenstadt zog, löste sich am Stadttheater friedlich
 auf.
			
				

