Vortrag von Carina Klammer
Während
 in Deutschland und Österreich ab den 1960er Jahren das religiöse 
Bekenntnis der sogenannte „Gastarbeiter“ kaum zur Kenntnis genommen 
wurde, artikulieren sich nationalistische und rassistische Anrufungen 
seit geraumer Zeit verstärkt anhand einer postulierten „Kulturfremdheit“
 des Islams. Vor allem die organisierte extreme Rechte versucht unter 
dem Stichwort der „Islamisierung Europas“ Gehör im öffentlichen Diskurs 
zu finden.
Die Referenz auf ein „christliches Abendland“ – und damit 
einhergehende Schlagwörter wie Freiheit, Demokratie, Menschen- und 
Frauenrechte, sowie Aufklärung im Allgemeinen – trägt nicht nur zu einer
 Entgrenzungen der Programmatik der extremen Rechten bei. Eine damit 
einhergehende Rhetorik des Untergangs bekräftigt, angesichts des 
postulierten Außenfeindes, neue Agitationsformen und europaübergreifende
 Zusammenschlüssen der extremen Rechten. Vor allem Grade der Indifferenz
 oder Affinität dem Islam gegenüber, sowie der gleichzeitige Fortbestand
 von tradierten Feindbildern (wie jenem des Antisemitismus) bleiben bei 
den gegenwärtigen „Islamophobie“-Debatten jedoch gerne unterbeleuchtet. 
Am Beispiel der FPÖ soll dies näher erläutert werden.
Carina Klammer ist Soziologin mit den Schwerpunkten extreme Rechte und Geschlechterforschung.
Beginn: 19.30
Uni Wien, NIG HS3
Kampagnen Website: http://nein.antifanet.at/
