Die Anti-Defamation League of America (ADL), eine grosse jüdische Organisation, hat die Oppositionspartei von Julia Timoschenko in der Ukraine dafür kritisiert, ein parlamentarisches Bündnis unterzeichnet zu haben, das eine extremistische Partei legitimiert, die für ihre antisemitische Ausrichtung bekannt ist.
Abraham
 H. Foxman, nationaler Direktor der ADL, gab am 1. November in 
Washington eine Erklärung heraus, in der er die grosse Unterstützung der
 Wähler für die Svoboda (Freiheits-)-Partei der Ukraine anlässlich der 
Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag als "alarmierend" bezeichnete. 
"Antisemitische Rhetorik", so Foxman, "spielte für die Swoboda-Führungsriege und in den Wahlkampf-Slogans eine grosse Rolle." 
Svoboda
 erhielt mehr als 10 Prozent der Stimmen der parlamentarischen 
Parteiliste in der Ukraine und zieht damit zum ersten Mal ins Parlament 
ein. 
Eine Reihe jüdischer Beobachter aus den USA werfen nun der 
US-Aussenministerin Hilary Clinton vor, Warnungen zu dem Übereinkommen 
Timoschenkos mit einer Partei ignoriert zu haben, welcher von Israel 
Rassismus vorgeworfen wird, und Timoschenko in öffentlichen Erklärungen 
unterstützt zu haben. 
Clintons Unterstützung für Timoschenko 
habe damit indirekt dazu beigetragen, dass eine Partei legitimiert 
wurde, die in der ukrainischen Politik eine Aussenseiterposition inne 
hatte und bisher nie einen Sitz im Parlament ergattern konnte. 
Foxman
 wies mit den folgenden Worten auf Timoschenkos zynische politische 
Allianz mit einer neofaschistischen Partei hin: "Es ist besonders 
besorgniserregend, dass Julia Timoschenko eine Kooperationsvereinbarung 
mit der Svoboda-Partei unterschieben hat, was dieser extremistischen 
Aussenseiter-Partei Glaubwürdigkeit verleiht." 
Die Kritik der 
amerikanischen jüdischen Organisation an Timoschenko, der Svoboda-Partei
 zu Legitimität und Glaubwürdigkeit verholfen zu haben, geht mit 
ähnlicher Kritik von Seiten Israels einher.
