Nachdem die Tochterfirma von Filkeram-Johnson die Bergbau-Zulieferfirma faktisch seit Mai 2011 brach liegen ließ, hat die Belegschaft dafür gesorgt, dass keine Ausrüstung abtransportiert wurde, und hat beschlossen, den Betrieb selbst als Genossenschaft weiter zu betreiben. Eine griechenlandweite Karawane des Kampfes und der Solidarität ist am 12. Oktober von Thessaloniki aus gestartet und wird am 15. Oktober Athen erreichen.
KARAWANE DES KAMPFES UND DER SOLIDARITÄT MIT DEN KÄMPFENDEN ARBEITERINNEN VON „VIOMICHANIKI METALLEVTIKI“ – IHR KÖNNT NICHT? WIR KÖNNEN!!!
„Wir sind es, die den Teig kneten und kein Brot haben, wir, die die Kohle ausgraben und frieren. Wir, die nichts haben, kommen, uns die Welt zu holen“ Tasos Livaditis
Die Beschäftigten von “Viomichaniki Metallevtiki” in Thessaloniki, Griechenland, kämpfen dafür, dass die Fabrik aus den Händen des Kapitals in die Hände der Arbeiter übergeht!
Unbezahlt seit Mai 2011 und in Verweigerung weiterer Arbeitsleistungen, und unter enormen Schwierigkeiten des täglichen Überlebens, kämpfen die ArbeiterInnen, um den Betrieb, den die Arbeitgeber verlassen haben, als Genossenschaft am Leben zu erhalten.
Die ArbeiterInnen von “Viomichaniki Metallevtiki”, Tochterfirma von Filkeram-Johnson, klagen das Management des Unternehmens an wegen seiner Entscheidungen, die zur Einstellung der Arbeit und Degeneration führte sowie wegen seines Spotts über die zurückgestellten Verpflichtungen. Die Entscheidungen und das Verhalten der Arbeitgeber sind natürlich alles andere als zufällig. Die Krise des Baugewerbes ist das Ergebnis der allgemeinen kapitalistischen Krise und hat Tausende von Beschäftigten dieses Sektors sowie der damit verbundenen Industrien zur Arbeitslosigkeit verdammt. Die Beschäftigten von “Vio.Me.” erklären, dass sie die Fabrik als Genossenschaft unter ihrer vollständigen Kontrolle wieder eröffnen werden und fordern außerdem für dieses wie auch alle folgenden Unternehmen juristische Anerkennung. Gleichzeitig fordern sie die notwendigen finanziellen Mittel, um die Fabrik wieder in Betrieb nehmen zu können, Mittel, die ihnen ohnehin gehören, da sie es sind, die den Reichtum schaffen. Der Kampf der Beschäftigten von “Vio.Me.” ist nicht nur für die Arbeiter des Baugewerbes wichtig, sondern für alle Arbeiter, die tagtäglich tausendfach die Erfahrung von Entlassungen und flexibler, unbezahlter und nicht versicherter Arbeit machen. Er ist nicht nur deswegen wichtig, weil er offen die parasitäre Rolle der Arbeitgeber im Allgemeinen in Frage stellt, sondern auch weil er in einer Gesellschaft, die Tag für Tag durch die kapitalistische Krise zerstört wird, Arbeitern den einzigen realistischen Weg aus Arbeitslosigkeit und Firmenschließungen zeigt, zugleich mit der einzigen Art, wie dieser zu verwirklichen ist, nämlich als Weg des Kampfes, als Weg des totalen Bruchs mit der Welt der Bosse, als Weg der Übernahme der Produktionsmittel durch die Arbeiter selbst.
Doch wenn wir wollen, dass die Hoffnung des Sieges der kämpfenden Beschäftigten von “Vio.Me.” sich verwirklicht und wenn wir die Voraussetzung dafür schaffen wollen, dass generell das Produktions- und das politische Modell des Kapitalismus in Frage gestellt wird, dann ist die universelle Unterstützung und aktive Solidarität aller Beschäftigten und Erwerbslosen des ganzen Landes notwendig. Der Kampf einer Gewerkschaft reicht nicht aus, um die Gesellschaft aus den Fesseln des Kapitalismus zu retten und seine Krise zu zerstören, sondern der Kampf der Gewerkschaft muss zum Kampf der gesamten Arbeiterklasse werden. Eine landesweite Bewegung der Unterstützung und Solidarität ist notwendig, damit Fabriken und Unternehmen, mit “Vio.Me.” als Beispiel, in die Hände der Arbeiter übergehen, die mit direktdemokratischen Basisgewerkschaften selbst über ihre eigenen Belange entscheiden, ohne ihre Kämpfe für soziale Befreiung an irgendjemanden zu delegieren.
Jetzt, wo die Arbeitslosigkeit fast bei 2 Millionen liegt, wo ein Unternehmen nach dem anderen schließt, wo der Staat konstant Steuerattacken auf die Arbeiter startet, jetzt ist die Zeit, den Kampf für Beschäftigung und Selbstverwaltung aller Produktionsmittel zum Kampf jeder Gewerkschaft, jedes Arbeiters und jeder Arbeiterin und jedes und jeder Erwerbslosen zu machen. Wir rufen jede kämpfende Gewerkschaft, jede arbeitende und erwerbslose Person dazu auf, Solidarität mit dem Kampf der “Vio.Me.” zu zeigen und ihn zu unterstützen, mit uns zu kämpfen, angefangen bei der Teilnahme an der KARAWANE DES KAMPFES UND DER SOLIDARITÄT und durch die Teilnahme an den verschiedenen Aktionen in ganz Griechenland, die in der landesweiten Demonstration in Athen am 15. Oktober gipfelt.
Voll und ganz den Vorschlag der Arbeiter unterstützend, kämpfen wir zusammen mit ihnen dafür: die Fabriken in die Hände der Arbeiter. Selbstverwaltung an allen Arbeitsplätzen. Alle Produktionsmittel sollen in die Hände derer übergehen, die den Reichtum der Gesellschaft produzieren. Von den Fabriken über die Warenhäuser bis zu Ländern und Feldern, die Arbeiter mit ihrer Waffe der Selbstverwaltung müssen den Produktionsprozess übernehmen und ihn selbst verwalten zum Wohl der ganzen Gesellschaft. Der Kampf der “Vio.Me.” kann tatsächlich zeigen, dass die Arbeiter ohne Bosse existieren können und werden. Der Kampf in den Händen der Arbeiter. Heute notwendiger als je ist es notwendig, Basisgewerkschaften der Arbeiterklasse wie das Fabriksyndikat der “Vio.Me.” zu schaffen und zu stärken, mit der Vollversammlung als einzigem Entscheidungsgremium, das basisdemokratisch kämpferische Entscheidungen trifft, jenseits von Delegation oder Bürokratie.
Lasst diesen Kampf den Kampf von uns allen werden, durch einen landesweiten, alle Arbeiter umfassenden permanenten Generalstreik, um die mittelalterlichen sozialen Verhältnisse der Armut und Verelendung umzustürzen, die das lokale und internationale Kapital unseren Leben aufzwingt. Lasst jedes Unternehmen und jede Fabrik streiken. Mit einem permanenten Streik, damit die Arbeiterklasse ihre eigene riesige Macht erkennt und Memoranda, Maßnahmen, Troikas, Regierungen und Bosse hinwegfegt.
Die Beschäftigten von “Viomichaniki Metallevtiki” können nicht allein die Welt verändern, aber nichts kann sich verändern, wenn die Arbeiter von “Viomichaniki Metallevtiki” alleingelassen werden. Dieser Kampf ist ein Kampf aller Arbeiter und aller Erwerbslosen. Es ist ein Kampf von uns allen! Wir werden siegen!
Solidaritätsinitiative zur Unterstützung des Kampfes der Beschäftigten von “Vio.Me.”
E-mail: protbiometal@gmail.com. Blog der Gewerkschaft: http://biom-metal.blogspot.gr
http://blog.occupiedlondon.org/2012/10/10/convoy-of-struggle-and-solidar...
Video (griechisch mit deutschen Untertiteln):
http://de.labournet.tv/video/6365/viomihaniki-metalleytiki?caption=ger
http://labournet.de/internationales/gr/gewerkschaft.html (deutsch)
http://libcom.org/news/workers-mining-industry-factory-northern-greece-v... (englisch)