„Eingangsbestätigung sofort – ohne Warten und Schikanen!“
Mit dem heutigen Erwerbslosenaktionstag protestieren der 
Erwerbslosenverein Tacheles und Unterstützer gegen das stetige 
Verschwinden von eingereichten Unterlagen im Wuppertaler Jobcenter. 
Tacheles fordert von dessen Leitung eine Änderung in der 
Verwaltungspraxis und die Bestätigung des Eingangs eingereichter 
Dokumente ohne Wartezeiten und Diskussionen mit den Mitarbeitern.
Der Erwerbslosenverein Tacheles beobachtet seit geraumer Zeit 
unhaltbare Zustände in den Wuppertaler Jobcenter-Geschäftsstellen. „Ein 
erheblicher Teil der Ratsuchenden in unserer Sozialberatung klagt 
darüber, dass eingereichte Schreiben und Unterlagen beim Jobcenter 
Wuppertal einfach verschwinden“, konstatiert Harald Thomé vom Verein 
Tacheles. 
Leistungsbeziehende sind per Gesetz verpflichtet, jede die Leistung 
betreffende Änderung der Verhältnisse unverzüglich dem Amt anzuzeigen. 
Reichen sie entsprechende Unterlagen ohne Nachweis ein und vertrauen 
dann darauf, dass das Jobcenter die Änderungen berücksichtigt, können 
ungeahnte Probleme auftreten. Bestreitet das Jobcenter, dass die 
Unterlagen eingereicht wurden, kann es Leistungen wegen fehlender 
Mitwirkung versagen oder Anträge verzögern oder gar nicht bearbeiten. 
Die Folge: Dringend benötigte Leistungen werden nicht gewährt. 
Schlimmstenfalls können Ordnungswidrigkeits- und Strafverfahren gegen 
betroffene Leistungsberechtigte verhängt werden.
Das Gesetz ist hier eindeutig. Gehen Unterlagen verloren, muss die 
Partei, von der diese eingereicht oder gesendet wurden, den Zugang der 
Dokumente beweisen. Der einfachste und gängige Beweis für 
Leistungsbeziehende ist, mit den Unterlagen zum Amt zu gehen und sich 
dort eine Eingangsbestätigung geben zu lassen. Diese Bestätigung wird 
von Mitarbeitern in der Eingangszone immer wieder verweigert oder nur 
nach nachdrücklicher Aufforderung ausgestellt. 
„Durch die bestehende Praxis wird die Erteilung der 
Eingangsbestätigung unnötig erschwert, in bestimmten Fällen faktisch 
verweigert. Hier erwarten wir, dass die Wuppertaler Geschäftsstellen des
 Jobcenters dergestalt umstrukturiert werden, dass Leistungsbeziehende 
in der Eingangszone ihre Unterlagen zur Fotokopie einreichen können und 
zeitnah eine schriftliche Eingangsbestätigung erhalten“, fordert Thomé. 
„In anderen Jobcentern im Lande ist das auch möglich – schlimm genug, 
dass wir so etwas in Wuppertal erst durch Proteste einfordern müssen.“
Mit der heutigen Protestaktion will der Erwerbslosenverein die 
Missstände im Wuppertaler Jobcenter öffentlich machen. Sollten die 
Verantwortlichen nicht reagieren, kündigt der Verein Tacheles weitere 
Maßnahmen an. „Das können weitere Proteste sein, aber auch die die 
Einschaltung der Fachaufsicht oder in einzelnen Fällen eine 
Feststellungsklage. Wir hoffen aber, dass die Verwaltungsspitze die 
Probleme erkennt und von sich aus handelt. Denn die Stimmung in den 
Jobcentern“, so Thomé, „wird im Wesentlichen durch die Praxis der 
Leistungsgewährung bestimmt.“ 
