Am 20 Oktober will die JN unter dem Motto "Wir statt Scharia!" eine Demonstration in Coburg durchführen. Das Bündnis Enough is Enough! ruft dazu auf, diesen Aufmarsch zu verhindern!
Coburg- eine hübsche, beschauliche und wirtschaftlich-attraktive Kleinstadt mit Autobahnanbindung in Nordbayern. Was sollte diese Stadt für Antifaschist_innen interessant machen?
Vor einem Jahr, genauer 16. Juli, trat die NPD seit langem in dieser 
Stadt wieder in der Öffentlichkeit auf. Dies tat sie gemeinsam mit der 
bis dahin schon gegründeten und etablierten Kameradschaft “Fränkischer 
Heimatschutz Coburg”, die sich laut ihrem Motto an den “Thüringer 
Heimatschutz” anlehnt. Bis dato trat sie allerdings nie als 
Kameradschaft auf und betrieb lediglich eine Internetseite, auf der in 
gutdeutscher Manier gegen Ausländer, Flüchtlinge und die bösen 
Linksextremisten gehetzt wurde und weiterhin wird. Mit einer sogenannten
 “Anti-Minarett-Mahnwache” wollten die Coburger Nazis auf sich 
aufmerksam machen, ihre Hetze in Coburg breittreten und einer 
Öffentlichkeit zugänglich machen.
Damals wurde das schon bestehende “Coburger Bündnis gegen Rechts” aktiv,
 erweiterte die Mitglieder_innen-Liste und meldete als Reaktion ein 
“Buntes Fest” vor der Moschee in Coburg an. Dabei kamen Lokalpolitiker, 
wie Carl-Christian Dressel von der SPD, zu Wort, die sich im Rahmen des 
“Bunten Festes” sauber vom “braunen Dreck” differenzieren wollten. Doch 
Redner wie Carl-Christian Dressel verteidigen den reaktionären, rechten 
“Coburger Convent” und sehen das Problem der Stadt in der bisher 
einzigen links-agierenden Gruppe CArA und dem ihr vorgeworfenen 
“Linksextremismus”. Angebote wie Hüpfburgen sollten Familien zu eben 
diesem “Bunten Fest” bündeln und eine Masse gegen Nazis darstellen, die 
so in Coburg gar nicht existiert.
Die von CArA und der Linkspartei angemeldete Kundgebung wurde damals als
 “zu aggressiv” bezeichnet und verurteilt, auch seitens der 
Stadtführung. Immer wieder muss mensch sich von der Stadt als extrem 
verurteilen lassen und auch seitens der Bullen in ein kriminelles Eck 
stellen lassen. Während Nazis mit verbotenen Symbolen durch das 
Stadtbild laufen, muss ein sich selbst als links definierender Mensch 
sich Pöbeleien gefallen lassen, die soweit gehen, dass immer wieder 
versucht wird, linke Strukturen in ihrer Arbeit einzuengen und aus der 
Öffentlichkeit zu drängen.
Mit dem NPD-Sommerfest im Landkreis Coburg am 8. September, bei dem ein 
neuer JN-Stützpunkt in Oberfranken gegründet wurde, gingen die Stadt und
 der Landkreis den nächsten Schritt. Es entstand ein anderes Bündnis, 
das vorhandene wurde überhaupt nicht informiert bzw. um Zusammenarbeit 
gebeten. Die logische Konsequenz davon waren dann von diesem “neuen 
Bündnis” (das bezeichnender Weise auch mit dem Stadtmarketing 
kooperiert) gedruckte Transparente, die Coburg bunt, weltoffen und 
tolerant darstellen sollten. Im gleichen Zug wandte sich dieses 
“Bündnis” gegen “Fremdenfeindlichkeit und Extremismus” (sic!) und 
stellte sich mit einem “Friedensgebet” gegen alle “gewaltausübenden 
Gruppen im Landkreis”. Der Einfluss, den die Stadt und ihre Bullen dabei
 haben, ist spätestens hier offensichtlich geworden. Der Staatsschutz in
 Coburg hat mittlerweile personell aufgestockt und behandelt in einem 
3:1 Personalverhältnis “Linksextreme” und “Rechtsextreme”. Klar, wenn 
die Stadtgesellschaft Nazis nicht als ein Problem sieht und ihr 
Auftreten, dass sich schon mehrmals in Übergriffen gipfelte, ebenfalls 
nicht.
Die bisherigen rechten Erfolge in Coburg (es sei hier noch einmal 
erwähnt, dass Coburg 1929 die erste Stadt unter dem Hakenkreuz war und 
deswegen für Nazis sehr attraktiv ist und sich seitdem in Coburgs 
Bevölkerung nicht viel geändert hat) gaben jetzt den JN- und NPD-Kadern 
den Anstoß, den ersten Versuch einer Demo in Coburg zu starten. Am 20. 
Oktober wollen sie unter dem Motto “Wir oder Sharia” durch Coburg ziehen
 und sich Beifall aus der Bevölkerung ernten.
Diesem Vorhaben werden wir uns weder mit Frieden noch Gebeten in den Weg
 stellen, im Gegenteil: diese Stadt wird den Nazis nicht kampflos 
überlassen! Wir rufen dazu auf, diese Provinzstadt zu einer 
schwarz-roten zu machen und mit allen Mitteln diesen Aufmarsch zu 
verhindern.
Enough is Enough!
Coburg und seinen Nazis den Arsch aufreißen!
Antifa heißt Angriff!
Nazidemo: 20. Oktober ab 11 Uhr (Bahnhofsvorplatz in Coburg

