Rostock-Lichtenhagen: Vor genau zwanzig Jahren griff ein Mob aus Bürger*innen und organisierten Nazis über mehrere Tage die Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge und ein Wohnheim für ehemalige Vertragsarbeiter*innen aus Vietnam mit Steinen, Flaschen und Molotov-Cocktails an. Dieses Pogrom ist das bekannteste aus einer Reihe ähnlicher Ausschreitungen und Anschläge die nach der Wende Anfang der 1990er Jahre in vielen unterschiedlichen Städten im Osten und Westen der Bundesrepublik Deutschland verübt wurden. Sie begleiteten die damalige Debatte um die Asylgesetzgebung, die in offener rassistischer Hetze politischer Verantwortlicher mündete.
Die Pogrome waren jedoch nur die offensichtlichste Ausprägung eines 
alltäglichen staatlich-repressiven und gesellschaftlich-exkludierenden 
Rassismus, welcher bis in die Gegenwart fortbesteht. Diese Präsenz von 
Rassismus in staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen soll im 
Rahmen einer Demonstration in Gießen exemplarisch beleuchtet werden. 
Thematisiert werden unter anderem  sowohl die menschenunwürdigen 
Bedingungen in denen Flüchtlinge in Deutschland und Europa während ihres
 Asylverfahrens leben sowie die politische Instrumentalisierung 
rassististischer Stereotype durch die legale Anwendung des Racial 
Profilings.
Weitere Infos: http://rassismustoetet.blogsport.de sowie http://infoladengi.blogsport.de/ und http://antifa-r4.de.vu/.
DEMONSTRATION: Sa, 29.09.12, 12:00 Uhr, Berliner Platz (Gießen).

