Adil H. wurde in der Nacht zum 26.04.2012 ohne Vorankündigung mitten in der Nacht gewaltsam von seiner Familie getrennt und in den Kosovo abgeschoben. Es folgt ein auf diesen Fall bezogener Appell, gerichtet vor allem an jene Menschen, welche sich (noch) nicht mit dieser gängigen Abschiebepraxis und deren Folgen auseinandergesetzt haben und diese meist unbemerkt dulden...Ein Spendenaufruf für die Familie und ein link zu einer bereits veröffentlichten Pressemitteilung ist ebenfalls im folgenden Text enthalten:
EILMELDUNG // ABSCHIEBUNG // DRINGENDER SPENDENAUFRUF 
Stellen 
Sie sich vor, Sie sind als kleiner Junge nach Deutschland 
geflohen…Geflohen vor Krieg, rassistischer Verfolgung und Armut… 
In
 Deutschland erwartete Sie dann ein Leben in isolierenden Heimen, 
struktureller Ausgrenzung und Benachteiligung, ein Arbeitsverbot, eine 
prekäre Beschäftigung mit ständiger Angst vor Abschiebung, da Sie alle 
paar Monate auf eine Verlängerung der Duldung warten… 
Sie leben 
20 Jahre in Deutschland unter diesen Bedingungen. Schaffen es dennoch 
als Leiharbeiter eine Familie zu gründen. Sie heiraten eine Frau mit 
Aufenthaltserlaubnis, haben nun ein einjähriges Kind mit ihr…Sie fühlen 
sich hier zu Hause, kennen nur Deutschland. 
Stellen sie sich 
vor, dass plötzlich nachts um halb 1 ein Einsatzteam von Bundespolizei 
und Ausländerbehörde ohne Vorankündigung in ihr Wohnheim eindringt, dort
 alle Räume und Menschen durchsucht und kontrolliert. Zeitgleich werden 
präventiv ebenso ihre Familienangehörigen in ihren Wohnungen besucht und
 kontrolliert, selbst wenn sie noch Duldungen haben, schwer krank sind 
und jeden Tag in genau dieser Angst vor Abschiebung leben… 
Sie 
werden gewaltsam mitgenommen, zusammen mit vielen anderen in einen 
Flieger gesteckt, getrennt von ihren Freunden, ihrer Familie, ihrer 
Lebenswelt…Sie werden abgeschoben in ein Land was ihnen nicht bekannt 
ist. Sie sprechen nur deutsch und niemand versteht sie. Sie leben auf 
einmal in einer Art Ghetto und können sich nicht frei bewegen, aus Angst
 vor rassistischen Kontrollen und gewalttätigen Übergriffen. Sie haben 
keine gesundheitliche Versorgung, kein Geld, oft kein Wasser, kein 
Essen, fast keine Chance auf einen Job. Sie leben in Baracken und müssen
 Müll auf verwertbares durchsuchen… 
ALL DAS IST REALITÄT in 
Deutschland und nur ein Beispiel tatsächlich passierter Vorgänge in 
diesen Tagen….Tausende Roma werden nach Ex-Jugoslawien abgeschoben, 
selbst wenn sie über 20 Jahre hier leben, Familie haben, oft auf 
medizinische Versorgung angewiesen sind usw… 
Der Abgeschobene 
des oben beschriebenen Beispiels steht nun vor dem Nichts, wurde unter 
unendlichem Leid von seiner Familie getrennt und darf nicht zurück nach 
Deutschland… 
Pressemitteilung dazu: http://www.alle-bleiben.info/news/info-news97.htm 
Der
 Betroffene war nicht „kriminell“, wie es wahrscheinlich viele der 
vorurteilsbeladenen deutschen Mehrheitsgesellschaft denken würden… 
Menschen
 werden durch diese rassistischen Lebensbedingungen in Deutschland 
„kriminell“ gemacht und so war es in diesem Fall das fehlende Geld für 
Fahrkarten und die Nichtzahlung der darauf folgenden Bußgelder, die ihm 
in diesem Fall den Titel des Straftäters einbrachten. 
Es ist nur
 ein Beispiel von hunderten, gar tausenden, die so ähnlich oder oft auch
 noch schlimmer stattfinden…Die verantwortlichen Behörden sehen nicht 
die Lage der Betroffenen. Die Verhältnisse in den Ex- Jugoslawien 
Staaten werden schön geredet, tatsächlich aber werden sie immer 
schlimmer. Der Rassismus gegen Roma (Antiziganismus) nimmt in Zeiten 
„der Krise“ immer mehr zu, bis hin zu pogromartigen Verfolgungen. Und 
auch nach der Ermordung von 500.000 Roma und Sinti im 
Nationalsozialismus, gibt es keine Entschädigung oder wirkliche 
Schutzregelung für diese Minderheit in Deutschland. 
All das 
passiert unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Lassen Sie nicht zu, dass 
diese und andere gewaltvolle Abschiebungen weiterhin stattfinden können!
 Auch Schweigen ist eine Handlung… 
Mehr Hintergrundinformationen und Möglichkeiten sich dagegen zu wehren: 
www.alle-bleiben.info/info-news.htm
noborder.antira.info/de
abschiebestop.blogsport.de/ 
Spendenaufruf: 
Die
 Aufenthaltserlaubnis der Frau endet nun auch bald und die Verlängerung 
steht zur Entscheidung. Sie soll sich nun in diesem traumatisierten 
Zustand Arbeit suchen um bleiben zu dürfen. Sie hat vor der 
Schwangerschaft gearbeitet, ist nun alleinerziehende Mutter eines 16 
Monate alten Kindes und steht ohne das Einkommen des Mannes fast 
mittellos dar…Die Anwaltskosten um für die Rückkehr von Adil zu kämpfen,
 sowie um sich für das Bleiberecht der gesamten Familie einzusetzen 
werden mehrere hundert Euro betragen. Die Familie ist dringend auf 
Spenden angewiesen. 
Spenden bitte auf das Kto: 
Projekt Roma Center Sparkasse Göttingen 
Verwendungszweck: Adil H. 
K-Nr. 170 399 
BLZ 260 500 01
  

