Derzeit kristallisiert sich die Auseinandersetzung um die Es.Col.A zu 
einem Fokus der Kämpfe um ein „besseres Leben“ heraus. Es wird 
öffentlich über Besetzungen von Gebäuden und Felder debattiert und 
zunehmend auch umgesetzt. 
Gegen die Ansätze geht der 
portugiesische Staat derzeit mit massiver Repression vor. So wurden 
mehrere Menschen, die am 19. April gegen die Räumung friedlich 
protestiert haben, angeklagt. Die juristischen Kosten sind immens und 
für die AktivistInnen kaum zu bewältigen.
Am 10. April 2011 wurde in Porto (Portugal) eine ehemalige Grundschule 
besetzt und zu einem selbstverwalteten sozialen Zentrum gemacht. In 
öffentlichen Versammlungen (gemeinsam mit den Menschen aus dem 
Stadtviertel) wurde debattiert und basisdemokratisch entschieden. Alle 
Aktivitäten des Sozialen Zentrums Es.Col.A waren kostenlos und basierten
 auf freiwilliger Arbeit und Materialspenden. Da – viel stärker als etwa
 in vielen autonomen Zentren in Deutschland – die AnwohnerInnen 
eingebunden sind, existierten im Zentrum viele Angebote wie etwa 
Lernunterstützung für SchülerInnen, Spielgruppen für Kleinkinder und 
eine Stadtteilbibliothek. Die Es.Col.A wurde außerdem von zahlreichen 
Initiativen genutzt, von Computer- und NetzaktivistInnen bis hin zu 
Selbstversorgungskollektiven und war seit Beginn der Besetzung im 
Viertel verankert. Trotz dieser Verankerung ließ die Stadtverwaltung als
 Eigentümerin des Gebäudes die Besetzung am 10. Mai durch die Polizei 
räumen – unter den Protest der AnwohnerInnen. Nach einer langen und 
intensiven Kampagne wurde die Räumung Ende Juli 2011 wieder rückgängig 
gemacht. 
Das Projekt kehrte wieder in das Gebäude zurück und die
 Aktivitäten wurden wieder aufgenommen und entsprechend der Bedürfnisse 
der Menschen im Stadtteil erweitert: Es fanden Kurse und Seminare für 
Alphabetisierung, Musik, Malerei, Schach, Yoga, Capoeira usw. statt. Im 
sozialen Zentrum gab es inzwischen ebenfalls eine Stadtteilküche, eine 
Fahrradwerkstatt, eine Stadtteilbibliothek, Internetzugänge, 
Theateraufführungen und ein Kino. 
Nachdem die Aktivitäten eine Zeit 
lang ungestört stattfinden konnten, drohte die Stadtverwaltung ab Anfang
 2012 damit, das Zentrum Ende März 2012 räumen zu lassen. Diese Drohung 
führte zu einer großen Solidaritätskampagne mit der Es.Col.A in ganz 
Portugal. Der angesetzte Räumungstermin am 31. März verstrich und es sah
 so aus, als würde die Stadtverwaltung über die weitere Nutzung 
verhandeln wollen. Während allerdings noch debattiert und verhandelt 
wurde, ließ die Stadtverwaltung von Porto das Zentrum am 19. April durch
 einen massiven Polizeieinsatz räumen. Der friedliche Widerstand und 
Protest gegen die Räumung wurde gewaltsam niedergeschlagen. Dabei kam es
 zu mehreren Festnahmen und Verletzen. 
Die Räumung erregte 
Aufsehen in Portugal und in den landesweiten Medien wurde sehr kritisch 
über das Vorgehen der Stadtverwaltung und der Polizei berichtet. In 
einigen portugiesischen Städten kam es zu spontanen Protesten. Eine 
öffentliche Wiederbesetzung wurde für den 25. April, den Jahrestag der 
Nelkenrevolution, angesetzt. An der öffentlichen Wiederbesetzung 
beteiligten sich mehrere tausend Menschen und die Polizei griff nicht 
ein. Zeitgleich besetzten AktivistInnen in Lissabon ein Gebäude, das sie
 zu einem sozialen Zentrum gestalteten, und in Coimbra wurde ein Feld 
besetzt, um es kollektiv zu bewirtschaften. 
Die Stadtverwaltung 
von Porto ließ sich allerdings von der landesweiten Kritik an der 
Räumung und der breiten Solidaritätswelle für die Es.Col.A nicht 
beeindrucken und das Zentrum wurde am nächsten Tag, den 26. April, 
wieder von der Polizei geräumt. Die AktivistInnen ihrerseits werden 
diese Politik nicht hinnehmen. Derzeit kristallisiert sich die 
Auseinandersetzung um die Es.Col.A zu einem Fokus der Kämpfe um ein 
„besseres Leben“ heraus. Es wird öffentlich über Besetzungen von 
Gebäuden und Felder debattiert und zunehmend auch umgesetzt. 
Solidarität muss Bargeld werden 
Gegen
 die Ansätze geht der portugiesische Staat derzeit mit massiver 
Repression vor. So wurden mehrere Menschen, die am 19. April gegen die 
Räumung friedlich protestiert haben, angeklagt. Die juristischen Kosten 
sind immens und für die AktivistInnen kaum zu bewältigen. Anwaltskosten 
von mehreren tausend Euro sind bei einem Mindestlohn von unter 500 Euro 
für reguläre Vollzeitstellen eine zu große Bürde. Es wird in Portugal 
Unterstützung für die Betroffenen zusammengetragen, aber eure (nicht nur
 finanzielle) Solidarität ist essentiell. Jeder Betrag, noch so klein, 
ist ein sinnvoller Beitrag dazu. 
Spenden bitte auf das folgende Konto einzahlen: 
FAU-Düsseldorf 
Volksbank Rhein-Ruhr eG 
Kto.: 111 252 000 5 
BLZ : 350 60 386 
IBAN: DE25 3506 0386 1112 5200 05 
BIC: GENODED1VRR 
Verwendungszweck: Escola 
Solidarität
 (neben der finanziellen Unterstützung) ist sehr willkommen. Hinweise 
auf Aktionen, Veranstaltungen usw. bitte per Mail an: es.col.a.da.fontinha@gmail.com 
Weitere Informationen: 
Es.Col.A - Espaço coletivo autogestionado 
http://escoladafontinha.blogspot.pt/

